• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Warum werden Azubis so schlecht bezahlt, behandelt?

edoep

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Re: Arbeitsamt verklagen?

@Palatinum: My dear, you might have missed the obvious fact of no longer being taken for serious, hence mainly the post consists of ... fun ... - since you decided to sucessfully turn yourself into a laughing stock. Enjoy building sandcastes with the other kiddies, i shall pick up conversations with grown ups in the meantime :D.

PS: Du hast den Punkt immer noch nicht ganz gerafft, oder? Wer wie Du - angeblich - in einem US Grosskonzern arbeitet, spricht ueblicherweise fliessend englisch, weshalb ich Dich unten - aufgrund meiner Zweifel - bat, deine diesbezueglichen Fertigkeiten zu demonstrieren. To no avail, it seems. Du hast ja offensichtlich schon Schwierigkeiten, die paar Saetze zu verstehen. :cool: Womit sich zumindest fuer mich jede weitere Diskussion eruebrigt ... siehe oben.
 
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Mista

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Mista

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Re: Arbeitsamt verklagen?

@Tedious: Dass solche veralteten Sprüche einfach nur bescheuert sind?
Aus der selben Zeit wie dein Spruch stammt übrigens auch "Lehrjahre sind keine Frauenjahre".
 

godlike

Warp drölf
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Also irgendwie muss ich bei der ganzen Thematik (auch im Bezug auf den anderen Thread mit der BC100) an die 3Sat Reportage mit den Helicopter-Eltern denken. Da geht es mitunter auch um die neue Jugend welche gerade ins Arbeitsleben eintritt.

Die in dem Film als "Generation Weichei", anderswo als "Generation Y" oder Generation der Millennials bezeichnete Alterskohorte wurde zwischen den frühen 1980ern und den ersten Nullerjahren geboren. Sie wuchs in einer Welt auf, die nicht mehr in Blöcke unterteilt war und in der alles möglich schien. Ihre Vertreter sind die ersten digital natives, die mit den Kommunikations- und Informationstechnologien aufwuchsen, die die Welt verändert haben. Forscher attestieren der "Gen Y" eine Besinnung weg von Prestige und Materialismus hin zu Sinnsuche und Selbstverwirklichung. Was eine Neudefinition von Arbeit zur Folge hat, die von vertiefter Identifikation mit dem Beruf bis hin zu egozentrischer Verweigerungshaltung reichen kann.

Quelle:http://www.sueddeutsche.de/medien/generation-weichei-auf-sat-wo-die-helikopter-kreisen-1.1905491

Ist ja schön und gut das mal auch als Auszubildender fett Kohle sehen will - leider leistet man einfach auch viel weniger - ist oft sogar eine Belastung. Wer würde denn gerne noch ausbilden wenn man pro Stelle dann 5k € bräuchte (und dazu ja noch andere Mitarbeiter in ihrer Produktivität hemmt). Nette und idyllische Vorstellung die so imho aber nicht einfach umzusetzen ist. Ich sehe das außerdem auch wie ein paar hier im Thread. Wer bei diesen kleinen Problemen schon meckert und mault, ja vielleicht schon rechtliche versucht was zu reißen, der hätte in meiner Firma wohl schon jede Chance vergeigt. Es gehört eben zum Leben und zur Entwicklung auch mal ein kleines Licht zu sein. Die Erfahrung sich aus eigener Kraft aus diesem Zustand heraus zu entwickeln prägen einen dann doch ein Stück. Ist einfach eine völlig normale Sache. Mit dem goldenen Löffel im Mund ist das halt immer so eine Sache. Würde man jetzt von Anfang an fett Asche zahlen (wieso auch immer) wären die Ansprüche danach doch genau so da. Wer wirklich zu wenig Geld in der Ausbildung bekommt und damit nicht leben kann, kann ja Zuschuss beantragen (der dann ja auch genehmigt wird [eben nur ohne BC100 und ICE zum Geschäft]).

@Mista
Die beiden Sprüche kannst du doch nicht so plump vergleichen. Bei dem einen geht es einfach nur um die Akzeptanz das man nicht von Beginn an voller Anspruch sein soll, das Lernen auch zuhören und gehorchen heißen kann, bei dem anderen Spruch wird aus einem altertümlichen Irrglaube etwas völlig falsches proklamiert.

Ergänzung: http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Lehrjahre sind keine Herrenjahre ( solange sich jemand in der Ausbildung befindet, muss er einige Mühen auf sich nehmen und in seinen Ansprüchen bescheiden sein )
Und ich finde das ist so verkehrt gar nicht...
 
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Tedious

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Re: Arbeitsamt verklagen?

@Mista: Ahja. Und das begründet man indem man einfach mal so einen Satz hinrotzt in den Raum wirft? Denn begründe das doch bitte mal warum das deiner Meinung so ist? Soll ein Azubi jetzt wie eine Fachkraft bezahlt werden? Ach ja, zum Bund müssen die ja nicht mehr, Sozialdienste sind auch völlig out - und überhaupt ist es ja viel besser erst mal reichlich abzugreifen bevor man auch nur einen Pups für die Gesellschaft geleistet hat?!
 

Mista

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Re: Arbeitsamt verklagen?

@Tedious: Warum klingst du so sauer? Ich kann nichts dafür, wenn du Sprüche aus dem vorletzten Jahrhundert für eine aktuelle Diskussion benutzt.

Ich spreche nicht mal explizit von einer schlechten Bezahlung. Lehrjahre sind dafür da, damit ein Auszubildender sämtliche Dinge seines Berufs lernt, so dass er danach z.B Fillialleiter eines Supermarkts wird. Die Realität sieht aber anders aus, wenn der Großteil der Azubis nicht mal ansatzweise die Lehrinhalte aus dem Ausbildungsplan lernt.

Der Ex-Aldi-Manager Andreas Straub berichtet, dass in einzelnen Filialen bis zu 40 Prozent der Arbeitsstunden von Azubis übernommen werden. Da wird der Lehrling zum Sparschwein der Firma.

Sowas wie im Zitat ist halt leider oft die Realität. In Zeiten wo dein Spruch modern war, wurde ein Azubi auch wirklich noch für diesen Betrieb ausgebildet. Übernahmen waren an der Tagesordnung und daher hatte man als Betrieb auch den Anspruch, einen Azubi so gut auszubilden, dass er nach der Ausbildung eine gute Fachkraft ist. Heute liegt die Zahl der Abbrüche und Firmenwechsel innerhalb der Ausbildung in vielen Branchen schon höher als die der Übernahmen. Ein Betrieb hat oft gar kein Interesse daran, den Azubi umfassend auszubilden, sondern setzt ihn ganz einfach als billige Fachkraft ein.

Und genau da liegt der Punkt. Es wird ohne Ende ausgenutzt. Bei Tätigkeiten wo dein Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" gebracht wird, greifen heute aber "leider" Gesetze, z.B das Jugendarbeitsschutzgesetz und das Berufsbildungsgesetz. Mir ist schon klar, dass dein Beitrag anscheinend aus dem anderen Thread stammt, aber dieser Spruch ist ganz einfach dermaßen fehl am Platz in der heutigen Zeit.

Und zu deiner "Wie eine Fachkraft bezahlt werden" Frage: Wenn sie wie eine eingesetzt werden, warum dann nicht? Ein Azubi im zweiten Lehrjahr, der als Fillialleiter eingesetzt wird, sollte deiner Meinung nach also nur 400€ Netto verdienen, ist das richtig?


Quelle: http://www.spiegel.de/karriere/beru...ie-arbeitgeber-azubis-verheizen-a-928646.html
 

Tedious

Habs überlebt
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Sorry wenn ich sauer klinge - mir gehen nur die schnell mal hingeworfenen Beiträge auf den Zeiger ;) Ist halt für eine Diskussion nicht förderlich - aber siehste, ein bisschen gemosert und es kam als Re ein nutzenstiftender Post ;)

Wenn jemand einen Lehrling im 2. LJ als Fillialleiter einsetzt geht er ein ziemliches Risiko ein. Denn stimmt aber strukturell etwas nicht, denn es sollte ja jemand da sein der den ausbildet...
Man sollte das Ganze auch mal aus einer anderen Sichtweise sehen - solange der Azubi unter 946€ monatlich verdient bleibt steuerlich begünstigt:

Die allermeisten Azubis sind ledig und haben keine Kinder. Aus diesem Grunde werden sie von ihren Arbeitgebern automatisch in die Steuerklasse 1 eingeordnet.
In dieser Steuerklasse müsste erst dann Lohnsteuer gezahlt werden, wenn ein monatlicher Bruttoverdienst von 946 Euro überschritten wird.

Das Gleiche gilt für die Kirchensteuer, die allerdings nur fällig wird, wenn der Azubi einer Religionsgemeinschaft angehört, die ihre Kirchensteuer durch den Staat einziehen lässt. Dies ist nicht nur bei der evangelischen und der katholischen Kirche, sondern auch bei einigen anderen Religionsgemeinschaften der Fall. Nähere Auskünfte dazu könnte das örtliche Finanzamt geben.

Vor allem im ersten Ausbildungsjahr wird die monatliche Verdienstgrenze in Höhe von 946 Euro nur sehr selten erreicht. Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr ist dies schon öfter der Fall. Auch wenn der Azubi die monatliche Verdienstgrenze unterschreitet, heißt dies noch lange nicht, dass er keine Steuern zahlen muss.

Viele Betriebe zahlen ihren Mitarbeitern Weihnachts- und/oder Urlaubsgeld. Diese zusätzlichen Einkünfte sind grundsätzlich nicht steuerfrei, sondern werden dem jährlichen Bruttoverdienst hinzugerechnet. Sollte der Azubi dann auf eine Summe kommen, die über 11.354,99 Euro liegt, müsste er auch Steuern zahlen.

Beim Solidaritätszuschlag liegt die Verdienstobergrenze deutlich höher. Erst wenn ein jährlicher Bruttoverdienst von 16.900 Euro erreicht ist, was einer Lohnsteuerschuld in Höhe von 972 Euro entspricht, würde ein Solidaritätszuschlag erhoben.
QUELLE

Also, verdient er mehr bleibt ihm am Ende des Tages unter Umständen deutlich weniger!
 

Sibi

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Ist es überhaupt möglich Filialleiter zu werden als Azubi? Glaube eher nicht,...
Bei mir wars so, dass ich Ende des 3., und komplett das 4. LJ komplett allein gearbeitet habe. Da wurde morgens mit dem Chef geplant und besprochen was gemacht wird und dann war ich allein unterwegs mit nem Helfer oder Azubi. Aber ich war großteils immer der Verantwortliche. Klar, wenn was passiert wäre, wär ich unschuldig, als Azubi hat man da noch Glück ;)
 

glühwürmchen

Mag die 4 nicht

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Re: Arbeitsamt verklagen?

Und zu deiner "Wie eine Fachkraft bezahlt werden" Frage: Wenn sie wie eine eingesetzt werden, warum dann nicht? Ein Azubi im zweiten Lehrjahr, der als Fillialleiter eingesetzt wird, sollte deiner Meinung nach also nur 400€ Netto verdienen, ist das richtig?

Das darf eben nicht passieren, Ausbildung soll Ausbildung bleiben. Der Azubi soll immer jemanden haben, den er fragen und um Hilfe bitten kann. Er soll zwar lernen Verantwortung zu tragen, aber nicht zu viel haben.

Wie viel soll er verdienen?
Eine Summe kann ich nicht nennen, aber es sollte in allen Berufen gleich hoch sein. Ich kenne zu viele Jugendliche, die ihre Ausbildung unter anderem danach gewählt haben, wie viel sie als Lehrling bekommen.

Es gibt viele Berufe, da arbeitet der Lehrling produktiv und bringt dem AG auch Profit. Ebenso gibt es aber Firmen, die haben Ausbildungswerkstätten, das kostet der Firma sehr viel Geld.

Wenn man gezwungen ist, den Auszubildenden so viel zu zahlen, dass man auch ein Facharbeiter einstellen kann, würde kaum ein Betrieb noch ausbilden.
Man stelle sich da ein Handwerksbetrieb vor, der Chef würde doch sagen, soll die blöde Konkurrenz ausbilden, abwerben kann ich die Leute immer noch wenn sie fertig sind mit der Ausbildung.
 

gelöschter Benutzer

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Also irgendwie muss ich bei der ganzen Thematik (auch im Bezug auf den anderen Thread mit der BC100) an die 3Sat Reportage mit den Helicopter-Eltern denken.

ist es denn notwendig, von einem extreme ins nächste zu springen? das ist ein problem, da man so im grunde nichts kritisieren oder ausdiskutieren kann. ist man gegen die schlechte bezahlung von azubis, wird es so hingestellt, als wolle man die azubis stopfen.

erinnert mich an kapitalismus diskussionen, wo jeder kapitalismus gegner sofort als kommunist, der sich eine diktatur wünscht, dargestellt wird.

Ist ja schön und gut das mal auch als Auszubildender fett Kohle sehen will

vielleicht habe ich ja die falschen ansichten, aber ich würde z.b. den mindestlohn nicht als 'fett kohle' definieren...

Es gehört eben zum Leben und zur Entwicklung auch mal ein kleines Licht zu sein. Die Erfahrung sich aus eigener Kraft aus diesem Zustand heraus zu entwickeln prägen einen dann doch ein Stück. Ist einfach eine völlig normale Sache.

richtig, es ist mittlerweile schon normal geworden, dass die azubis wie dreck behandelt werden. findest du es richtig, dass sowas normal ist? die begründung, dass man das ja selbst durchmachen musste, reicht einfach nicht.

Wer wirklich zu wenig Geld in der Ausbildung bekommt und damit nicht leben kann, kann ja Zuschuss beantragen

aber genau da liegt ja das problem. die unternehmen würden keine azubis mehr einstellen, würden diese zuviel verdienen, sagen hier alle. ergo verdienen die unternehmen an azubis. sie bilden sich ihre eigene ressource und verdienen daran. kann die ressource davon nicht ausreichend leben, ist nicht das unternehmen verantwortlich, sondern der staat. der staat nimmt aber u.a. zuwenig kohle ein, weil die azubis zu wenig verdienen.

übrigens scheint es ein neuer trend zu werden, dass filialen komplett von azubis geführt werden. ist halt noch günstiger, wenn alles azubis sind...

https://www.google.de/webhp?sourceid=chrome-instant&ion=1&espv=2&ie=UTF-8#q=azubi geführte filiale

meiner meinung nach ist das so, als würden wir media markt beim einkauf von iphones finanziell unterstützen durch den staat, damit wir nach wie vor iphones bei media markt kaufen können.

Womit sich zumindest fuer mich jede weitere Diskussion eruebrigt

welche diskussion? bitte verlinke einen post von dir mit inhalt, ich finde selbst keinen.

aber ich kann dir auch ein paar worte sagen. es wurmt dich anscheinend, dass deine definitionsgrundlage deines seins, nämlich dein job, plötzlich nichts besonderes mehr ist, wenn jemand, der eine so differenzierte meinung hat, dies auch erreichen kann. nur ändert sich durch deine posts an dieser tatsache nichts. dein job ist nichts besonderes, englisch sprechen ist nichts besonderes und auch du selbst bist nichts besonderes, tut mir leid.
 
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Mista

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@Tedious: Ich soll mich z.B also bedanken, dass ich so wenig verdient habe, weil ich damit Steuern gespart habe? Macht für mich wenig Sinn. An die Verdienstgrenze von der du sprichst, kommt übrigens auch so gut wie kein einziger in den kritischen Ausbildungsberufen.

Wenn jemand einen Lehrling im 2. LJ als Fillialleiter einsetzt geht er ein ziemliches Risiko ein. Denn stimmt aber strukturell etwas nicht, denn es sollte ja jemand da sein der den ausbildet...

Die Struktur ist ganz einfach und auch so gewollt: Ich baue mir eine Filliale, wo ich von vorne bis hinten alles reglementiere. Dann prügel ich den Azubi im 1. Lehrjahr quer durch die Filliale, so dass er alles verinnerlicht. Führungspersonal ist er meist schon nach wenigen Monaten, so dass er z.B Schichten leitet. Eine Ausbilder gibt es während der Arbeitszeit nicht, weil es ganz einfach keinen Ausbilder in dieser Filliale gibt. Sobald er die festgelegten Abläufe in der Filliale kann, setzte ich ihn als Fillialleiter ein und schicke den bisherigen in eine andere Filliale, wo dann der neue Azubi das Spiel von vorne beginnt. Der "Fillialleiter" arbeitet nun rund 13 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche und das für 400-450 Netto. Zudem muss er jederzeit erreichbar sein, schließlich hat er innerhalb des Betriebs die Verantwortung für "seine Mitarbeiter".

Hatte solche Beispiele schon mal woanders genannt, aber mir fällt gerade nicht ein wo. Es sind ganz bestimmte Branchen, wo Azubis dafür da sind Gelder zu sparen und es den Betrieb nicht mal ansatzweise darum geht, einen nach Lehrplan ausgebildeten Mitarbeiter nach der Ausbildung zu übernehmen. Vergiss gerade mal das Luxusproblem des TS vom alten Thread, denn ich bezweifel dass er in einem Betrieb arbeitet, wo dies an der Tagesordnung ist.

Dem aktuellen Ausbildungsreport zufolge leisten knapp ein Drittel der Azubis unter 18 Jahren regelmäßig Überstunden. „Das bedeutet, dass viele minderjährige Auszubildende deutlich länger arbeiten müssen, als es das Jugendarbeitsschutzgesetz erlaubt“, bemängelte der DGB-Bundesjugendsekretär René Rudolf am Mittwoch in Berlin.

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre" wird eher benutzt, um den Azubi einzuschüchtern, damit er nicht auf seine Gesetze pocht. Bei dem oben genannten Beispiel, was ich übrigens nicht erfunden habe, verdient der "Fillialleiter" im 3. Lehrjahr 0,64€ pro Stunde Netto. Aber hey, immerhin profitiert er von Steuerbegünstigungen. ;)

Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik...orgt-ueber-ausbeutung-von-azubis/3529144.html

Wenn man gezwungen ist, den Auszubildenden so viel zu zahlen, dass man auch ein Facharbeiter einstellen kann, würde kaum ein Betrieb noch ausbilden.
Man stelle sich da ein Handwerksbetrieb vor, der Chef würde doch sagen, soll die blöde Konkurrenz ausbilden, abwerben kann ich die Leute immer noch wenn sie fertig sind mit der Ausbildung.

Die Forderung ist ja auch Blödsinn, weil es die Arbeit des Facharbeiters herabsetzen würde. Oft liegen aber 1-2000 € Brutto zwischen Azubi und Facharbeiter. Aber um auf dein Beispiel trotzdem mal einzugehen:

Irgendwann würde die Zeit kommen, wo es ganz einfach keine Facharbeiter mehr gibt, weil eben keiner mehr ausbildet. Und dann? :D
 
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godlike

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Moment mal, meiner Meinung nach werden Azubis korrekt entlohnt. Und jetzt mal nicht immer gleich die phöstesten Ausbeuterfirmen aufführen - es gibt auch genug andere. Zumal man steuerlich ja auch nicht so viel zahlt. Dazu wohnen die meisten sogar noch daheim um müssen keine (ganze) Miete zahlen. Wer dann 600€ pro Monat im zweiten Lehrjahr bekommt (die Spanne ist hier schon eher groß). Casus Knacksus ist hier wie immer mal wieder der Bezug zu dem was man haben müss und gerne möchte. Ein Azubi kann sich eben keinen Flachbild-TV und ein dickes Smartphone leisten. Mit einem 3er BMW muss man dann halt auch noch eine Weile warten. Und genau DAS ist doch ein großes Problem. Wer nämlich wirklich alleine Wohnt und so wenig Geld hat das es nicht reicht, bekommt ja auch Zuschuss. Momentan ist es aber schon so das man die ganzen oben genannten Dinge als völlig normal ansieht - mehr noch - sogar notwendig. Wieso war es früher denn möglich mit einem Azubi-Gehalt auszukommen und heute geht das auf ein mal nicht mehr? Das man bei manchen Branchen und Firmen genauer darauf schauen sollte das gerecht entlohnt wird (gibt ja auch echt schwarze Schafe) ist imho ja Ok (und notwendig), pauschal aber mehr Kohle zu zahlen finde ich quatsch. In dem Link oben sieht man ja das es da durchaus Branchen gibt wo man sogar in der Ausbildung schon gutes Geld verdient.

Und zu deiner "Wie eine Fachkraft bezahlt werden" Frage: Wenn sie wie eine eingesetzt werden, warum dann nicht? Ein Azubi im zweiten Lehrjahr, der als Fillialleiter eingesetzt wird,
Das wird aber auch eine wirklich krasse Ausnahme sein wenn sowas überhaupt irgendwo passiert. Denke nicht das sowas der Normalfall ist.

Im Gegenzug bringen viele Jugendliche ja auch immer weniger Vorwissen in eine potenzielle Ausbildung mit. Wenn man schon mit dem Berechnen eines simplen Flächeninhaltes Probleme hat... Oder mit der Pünktlichkeit usw.

@Mista
Das du, als geschlagener Hund, am lautesten bellst ist klar. Trotzdem kann es auch anders ablaufen!

Bei dem oben genannten Beispiel, was ich übrigens nicht erfunden habe, verdient der "Fillialleiter" im 3. Lehrjahr 0,64€ pro Stunde Netto
Wer genau zwingt den denn da zu arbeiten bzw. hindert ihn mal zur IHR zu gehen? Möglichkeiten gibts es ja genug!
 

Mista

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@godlike: Die Diskussion hatten wir schon mal. Ich kann nur sagen, dass es eben keine so krasse Ausnahme ist. Natürlich ist es aber nicht der Normalfall, sondern ein extremes Beispiel was ich in einem meiner Ausbildungsbetrieben selbst erlebt habe.

Als Beispiel meine Berufschulklasse mit rund 30 Azubis im Gastgewerbe. 70 % davon bekamen den tariflichen Mindestlohn von 350/400/450 Netto pro Monat. Jeder dieser 30 Azubis musste Überstunden machen, wobei höchstens 10% dafür entlohnt wurden. 30% der Azubis mussten nach der Berufschule noch zur Arbeit. 10 aus dieser Klasse haben Fillialen eigenhändig geleitet, bis auf 3 Ausnahmen in großen Hotelketten, hatten alle anderen Führungspositionen ohne anwesenden Ausbilder. Bis auf die 3 erwähnten Ausnahmen, konnte kein einziger sämtliche Punkte des Ausbildungslehrplans abhaken, ganz einfach weil sie wie stink normale Fachkräfte eingesetzt wurden.

Weihnachtsgeld? Urlaubsgeld? So gut wie immer Fehlanzeige. War auch in keinen Betrieb anders wo ich nach der Ausbildung war, oder wie ich es von Freunden gehört habe. Übernommen wurde eine Hand voll, der Rest wechselte größtenteils nach ein paar Jahren eher die Branche. Mir fällt leider nicht die Firma ein, aber es gibt z.B eine Bäckerei, wo das gesamte Personal nur aus Azubis besteht. Das zieht sich durch sämtliche Berufe im Gastgewerbe, zumindest hier im Norden. Das selbe hörst du von Bäckern, Köchen, Servicekräften etc.

Die Handelskammer juckt das wenig, denn die Ausbilderscheine geben sie jeden, selbst wenn dieser nicht mal ansatzweise Qualifkationen in dem Beruf hat. Hauptsache ihre Zahlen sehen schön aus. :rolleyes:

@Mista
Das du, als geschlagener Hund, am lautesten bellst ist klar. Trotzdem kann es auch anders ablaufen!
Wer genau zwingt den denn da zu arbeiten bzw. hindert ihn mal zur IHR zu gehen? Möglichkeiten gibts es ja genug!

Ist das so verwerflich? Ich möchte eben nicht, dass andere Jugendliche ebenso verheizt werden und dann Leute kommen, die dies mit dem "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" Spruch rechtfertigen.
Meinst du mit IHR die IHK? Guter Witz. Die ändern rein gar nix an solchen Situationen, sondern sind wie oben erwähnt eher eins der Probleme. Ich habe nicht einen einzigen Fall erlebt, wo die IHK Hamburg auch nur ansatzweise eine Verbesserung herbeigeführt hat.

Und klar kann es anders ablaufen, keine Frage. Explizit nennen könnte ich jetzt z.B Radisson und Nordsee, die von außen betrachtet eine wirklich tolle Ausbildung gemacht haben. Aber so wie ich das erlebt und gehört habe, ist das in vielen Branchen halt eher die Ausnahme. Die Zahlen des DGB sagen ja auch genau dies, Tendenz steigend.

Und der "geschlagene Hund", der sich dies gefallen ließ und dann als Fillialleiter den Arsch aufgerissen hat, bin ich ja eben nicht. Das waren lediglich die, die Angst hatten den Mund aufzumachen. Ich hab eher alle Möglichkeiten ausgeschöpft die ich hatte, vom Abbruch mal abgesehen. Ich hatte mehrfach Beschwerden bei der IHK eingereicht, meine Gewerkschaft und Lehrer mobilisiert und innerhalb des Betriebs immer und immer wieder auf eine korrekte Ausbildung bestanden. Hat nur leider nix gebracht, außer noch mehr Nachteile. Sowas sollte und darf ganz einfach nicht mehr gängige Praxis sein, erst recht nicht bei zu schützenden Jugendlichen!
 
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Hector

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Wie so vieles, wird eben auch der Azubi auch gerne ausgenutzt.

Die Firma, in der ich Ausbildung hatte, bestand zu >80% aus Azubis. Das war dort einfach nur ein System zum Geld sparen. Und ja, man wurde ab Tag 1 mit allem konfrontiert, mit dem auch die paar "normalen" Mitarbeitern zu rechnen hatten. Man durfte auf keinen Fall ggü einem Kunden erwähnen, man ist Azubi. Einem von uns wurde nach 3 Wochen eine Abmahnung in die Hand gedrückt, weil er bei einem Kunden 11.000€ Schaden angerichtet hat. Tja. War halt keiner da, der ihn bei seinen, für ihn noch unbekannten, Tätigkeiten unterstützt, oder ihm über die Schulter geguckt hat. Davon ab war das ganze völlig fachfremd. Dass ich in einem Softwarehaus die eigene Software auch als (zukünftiger) Entwickler kennen soll, ist völlig klar. Jedoch einen Azubi 2 von 3 Jahren in die hauseigene Hotline setzen, weil man keinen Bock hat, ausgebildete Mitarbeiter komplett zu bezahlen, ist eben nicht Sinn der Sache. Und wollte man einen loswerden (ob Azubi oder Mitarbeiter), wurde halt mal ein Löffel oder eine CD in die Tasche geschmuggelt. Gab dort in der Stadt einen Anwalt, der fast nur von Fällen lebte, in denen er ehemalige Mitarbeiter gegen die Firma vertrat... Und das eine Jahr in der Entwicklung? "Da hasten Buch".

Zum Glück konnte ich das woanders nochmal nachholen bzw war nicht so sehr darauf angewiesen, dass man mir was beibringt, das Abschlusszeugnis passte auch so. Das Arbeitszeugnis durfte ich mir dann selbst schreiben, da war der Chef zu faul, er hats ungelesen unterschrieben.

Es gibt eben solche und solche Fälle. Vom Lohn her war es ok. Wir waren in der Berufsschulklasse im oberen Drittel, nur Azubis von der Telekom waren noch (deutlich) drüber. Aber das eben fast der ganze Laden von Azubis geschmissen wird, um systematisch Kohle zu sparen, hat man schon gemerkt und sollte so eben nicht sein.
 

gelöschter Benutzer

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Dazu wohnen die meisten sogar noch daheim um müssen keine (ganze) Miete zahlen.

mit der begründung könnte man bewohnern von wgs auch weniger lohn bezahlen, da sie ja weniger miete als alleinwohner bezahlen müssen...

Wieso war es früher denn möglich mit einem Azubi-Gehalt auszukommen und heute geht das auf ein mal nicht mehr?

von dem fortschritt mal abgesehen, waren arbeitgeber früher auch nicht ganz so abgefuckt wie heute. früher war urlaubs- und weihnachtsgeld auch noch normal, ebenso waren betriebsrenten keine rarität. man wusste, dass man übernommen wird und sich um job und geld keine sorgen mehr machen musste. das ist ein wesentlicher punkt!

Im Gegenzug bringen viele Jugendliche ja auch immer weniger Vorwissen in eine potenzielle Ausbildung mit. Wenn man schon mit dem Berechnen eines simplen Flächeninhaltes Probleme hat... Oder mit der Pünktlichkeit usw.

eher gegenteilig. alleine innerhalb der letzten 5 jahre sind die zahlen von hauptschulabschlüssen gefallen und die von abitur und realschule angestiegen:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFa...Bildungsstand/Tabellen/Bildungsabschluss.html

hier sieht man auch schön, die schulabschlüsse verteilt nach alter.

http://de.statista.com/statistik/da...r-bevoelkerung-in-deutschland-nach-dem-alter/

dementsprechend steigen auch die anforderungen für einen ausbildungsplatz immer mehr. konnte man vor jahrzehnten noch mit einem volksschulabschluss im grunde überall anfangen, ist der hauptschulabschluss heutzutage wertlos. selbst mit einem realschulabschluss kommt man keine zehn meter mehr.

wirklich interessant wird es, analysiert man das ganze mal ein wenig. als ergebnis könnte man sagen, dass die personalchefs im grunde weniger anforderungen erfüllen, als notwendig sind, um von eben diesen eingestellt zu werden.
von der lustigen tatsache mal ganz zu schweigen, dass die neulinge in der regel in firmen nicht mehr die löhne der alten säcke erreichen können...

Wer genau zwingt den denn da zu arbeiten bzw. hindert ihn mal zur IHR zu gehen? Möglichkeiten gibts es ja genug!

bitte nicht. diese totschlagargumentation ist bei jedem thema falsch.

Mir fällt leider nicht die Firma ein, aber es gibt z.B eine Bäckerei, wo das gesamte Personal nur aus Azubis besteht.

https://www.google.de/webhp?sourceid=chrome-instant&ion=1&espv=2&ie=UTF-8#q=azubi geführte filiale

such dir eine aus, das ist nämlich kein einzelfall.
 
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Tedious

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@Tedious: Ich soll mich z.B also bedanken, dass ich so wenig verdient habe, weil ich damit Steuern gespart habe?

Das behaupte ich doch gar nicht. Aber wenn ich drüber komme und voll versteuere bleibt mir einfach weniger als wenn ich knapp drüber komme.... Wie konnten denn Zivis damals überleben? Oder Wehrpflichtige? Vielleicht, weil sie keinen 50€ Super-Duper-Vodafone Flatrate Tarif hatten und kein Galaxy S6 spazieren führten.... Sicher ist es scheiße wenn sie ausgenutzt werden. Zwingt sie aber keiner sich zu wehren oder zu wechseln.
 

Mista

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@Tedious: Genau deswegen wechseln ja auch so viele im Gastgewerbe, was aber nichts am Problem selber ändert. Wie ich bereits sagte, sprechen wir hier von Branchen, wo kein einziger überhaupt an dieser Grenze schnuppert. Wie kannst du dies dann als einen Vorteil verkaufen, wenn noch dermaßen Luft nach oben ist?

Und wie Zivis und Wehrpflichtige überleben konnten, kann ich dir leider nicht sagen. Ich bin T5, daher hab ich keinerlei Erfahrung mit diesem Blödsinn machen müssen. :coffee:

Sicher ist es scheiße wenn sie ausgenutzt werden. Zwingt sie aber keiner sich zu wehren oder zu wechseln.

Sie sollen wechseln oder sich wehren? Moment, ich dachte Lehrjahre sind keine Herrenjahre?
 

Tedious

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Tja, der "Blödsinn" wie Du ihn nennst hat einige Menschen zu Grundwerten unserer Gesellschaft erzogen. Den wenigsten hat es geschadet.
 

gelöschter Benutzer

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Vielleicht, weil sie keinen 50€ Super-Duper-Vodafone Flatrate Tarif hatten und kein Galaxy S6 spazieren führten

damit sagst du, dass der ts des ursprünglichen threads zu dumm ist um mit geld umzugehen, warum formulierst du das dann nicht so?

von dem aspekt mal abgesehen, dass das rein emotionale hetze ist.

Zwingt sie aber keiner sich zu wehren oder zu wechseln.

totschlagargumentation.

Sorry wenn ich sauer klinge - mir gehen nur die schnell mal hingeworfenen Beiträge auf den Zeiger

schade, dass du das selbst machst, obwohl es dich bei anderen aufregt.
 
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