• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Uneinsichtiger Kumpel spricht von Suizid

Kirov

NGBler

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Servus Leute,

Ich brauche neue Denkansätze. Kenne den Kumpel seit ~10 Jahren (wir sind beide 22) und er is' wie ein Bruder für mich.
Es hat schon mal eine depressive Phase gegeben. Auslöser sind eigentlich immer Frauen. Er hat schon einige gehabt, das hat dann unterschiedlich lang gehalten und ist am Ende irgendwann auseinander gegangen. So wie das halt normal ist. Er aber hat dabei schon von Anfang an Komplexe gehabt, und das wurde mit der Zeit offenbar schlimmer. Rückzug von Freunden, Flucht in die virtuelle Welt, Fokussierung auf Oberflächlichkeiten. Und so schien es ihm dann wieder besser zu gehen, aber man hat immer wieder gemerkt, dass es ihn erneut herunter gezogen hat, wenn mal wieder was nicht klappte mit einer Frau oder es auseinander ging. Natürlich, ein Stück weit ist das normal. nach kurzer Zeit hörte man nichts mehr davon und es schien wieder gut zu sein. Dem war aber nie so. Er hat es irgendwann einfach nicht mehr gezeigt, wie stark es an ihm frisst, bis vor kurzem.
Hatte ihn vor kurzem mit 'ner Bekannten bekannt gemacht, 'n bisschen lief da auch. Dann kommt sie darauf, auf einmal doch nicht mehr sicher zu sein bzw. nicht zu wissen was sie will, und er dreht durch. ("Immer das gleiche", "Mit der muss es jetzt aber, sonst wird das ja nie was (IsV 'ner festen Beziehung)" und so weiter. Steigert sich rein, will auf kein vernünftiges Argument hören und von Therapie oder sonst irgendeinem konstruktiven Ansatz nichts wissen. Ich halte ihn im Gespräch, besser als nichts.
Vor 2 Jahren hat sich schon mal ein guter Freund von mir das Leben genommen. Das Thema ist mir darum umso ernster. Möglicherweise fallen euch Ansätze ein, die ihn von seiner gedanklichen Karussell-Fahrt abbringen und erst mal ein bisschen beruhigen. Hab ihn jetzt soweit, das er "die nächsten Wochen" nichts tut. Er macht es aber abhängig von ihr, wenn sie nein sagt oder sich nicht mehr meldet, wolle er es tun und macht deutlich, dass er sich von mir nicht helfen oder aufmuntern lassen will. Trauer, Wut, Enttäuschung, das verstehe ich alles und halte es für normal, auch die Frage nach Lebenssinn und sogar, wenn man sich "Erlösung" manchmal wünscht. Aber das ..hm. :unknown:

Danke für alle Ratschläge.
Kirov.
 

Firefly

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Vielleicht wendest du dich mal ein eine Suizidpräventionshotline. Die hören das zwar wahrscheinlich öfter das jemand "für einen Kumpel" anruft aber sicherlich würdest du dort fundiertere Tipps bekommen als hier.

Telefonseelsorge: 0800/111 0 111
 

GenomInc

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such wie mein vorposter schon sagt hilfe bei fachleuten den nur die können deinem Freund dann auch wirklich helfen
 

MSX

Retro-Nerd-Hippie

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Beziehungsprobleme können schon so manche Leute derbst runterziehen. Kenne ich nur zu gut. Allerdings ist es auch eigentlich jedesmal danach so, dass sich die meisten Menschen klar werden, dass sie mit der Zeit alles zu negativ sahen und das Leben weitergeht und noch massig tolle Sachen und Chancen bereithält. Wäre schade drum, all das wegzuschmeißen und drauf zu verzichten. Da geht noch sooo viel. Vieles unverhofft, manches mit viel Vorarbeit, aber da ist noch viel möglich. Dafür reicht ein Leben nicht einmal. Dazu hat man noch Freunde und Familie. Denen täte man mit einer solchen Aktion zusätzlich weh und auch wenn es oft heißt, die sind dann erstmal nicht so wichtig und können kein Argument sein, aber ich halte das für Blödsinn. Da geben sich viele sehr viel Mühe und helfen und es gehört sich nicht, sich dann vom Acker zu machen. Da steckt mitunter viel Liebe drin, allein schon in der Regel von einer Mutter.

Auch sinnig ist für einige Leute eine Therapie. Klingt erstmal scheiße, aber wenn man den oder die richtige Therapeutin gefunden hat (glaub bis zu fünf kann man testen), ist das echt was wert. Das als zusätzliche, anderweitig objektive und teils fachlich kompetente Stütze, oder für Denkansätze, sowie Lösungen. Aufpassen würde ich da aber zumindest schon, dass man nicht als total überdepressiv abgestempelt wird und ambulanten Aufenthalten nur in besonderen Fällen zulässt. Einmal in dieser Maschinerie, kommt man nicht mehr so schnell raus.

Ebenso zu bedenken wäre, dass ein "Pseudosuizid", den man entweder aus schlechter Planung überlebt, oder der eh nur als "Hilfe" gedacht war, schwerwiegende Folgen haben kann. Entweder hat man Pech und lange, körperliche Probleme, die es mit sich bringt und/oder man wird eben erstmal stationär untergebracht und ab da kommen dann oben angesprochene, besagte Kontrollmechanismen zum Tragen. Das kann für manche Menschen gut sein, aber es kann halt auch sehr lang zu Problemen führen.

Ich würde also auf die Schönheit des Lebens und all den Möglichkeiten hinweisen, sowie das vorhandene Umfeld, das einen da immer wieder mal ein Weilchen mit tragen kann und es auch tut, bzw. schon tat, ebenso wie den Verlust für die, die einen mögen. Allgemein, echt, hat das Leben selbst nach massiven Fehlschlägen noch viel zu bieten. Und unverhoffte Dinge kommen wie gesagt auch immer wieder mal. Ist doch viel zu spannend und vielseitig, um das wegzuschmeißen. ;-)
Man kann dahingehend auch auf seine Vorteile hinweisen, also, das, was ihn ausmacht und was er gut kann. Das, wo sein Potenzial liegt.

Und ja, da mal anrufen, ist sicher nicht verkehrt. Aber nicht gleich die Cops oder Krankenhaus und Psychatrie... lieber erstmal da nachfragen, was die bei der Hotline so sagen.
 

theSplit

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Veteran Barkeeper

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Zu MSX wollte ich dir nur hinzufügen:

Dein Freund sollte sich nicht auf eine Beziehung versteifen in seiner "gefühlten" Situation, wenn man selbst Probleme mit sich hat kann man diese nicht einfach in eine Beziehung tragen und darauf bauen das es automatisch besser wird oder von dem Partner getragen werden kann. Er muß diese in den Griff bekommen und sollte sich Helfen zu lassen, das ist keine Schande, und Therapeuten versuchen einen auch nicht zu verbiegen sondern nur in eine (bessere) Richtung zu führen, das sind manchmal auch Gedanken die man als Freund direkt so nicht haben kann, weil man einfach nicht den nötigen "neutralen" Abstand besitzt, wie ein Dritter.

Ich habe das unter anderem geschrieben weil du gesagt hattest das es versucht an einer Beziehung mit Druck festzuhalten, das kann über kurz oder lang nicht gut gehen und dein Freund kann schnell wieder in so ein Loch fallen und das wird sich wiederholen, so lange bis er wieder über den Berg ist bzw. mit sich selbst im guten.

Ich hoffe natürlich das du dich nicht scheuen wirst Hilfe zu suchen wie du dich in der Situation zu verhalten hast. Aber sag dir auch das du nicht deinen Freund therapieren kannst alles wieder rosig zu sehen, da steckst du nicht drin und das muß er selbst auf den Weg bringen, du kannst ihm allerdings unterstützend zur Seite stehen und ihm vielleicht auch die ein oder andere Angst nehmen sich professionell helfen zu lassen. Damit hast du schon viel mehr geholfen als du müsstest. :T
 
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Saprox

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Willst du deinem freund helfen? Dann hör auf hier zu posten und handel, sollte er dir ne SMS oder über whatsapp solche Aussagen fallen gelassen haben kannst du schlicht die 110 anrufen wodrauf er Ärztlich betreut wird die nächsten 2-3 Monate.
Freunde sind im Allgemeinen, so bin ich der Meinung, am wohlergehen ihres Freundes gelegen. Dementsprechend würd ich für einen Freund auch dinge machen die er nicht gutheißt sofern es für sein wohlergehen sorgt. Mir egal ob er danach sein leben lang sauer ist oder nicht… aber ist halt ein unterschied ob er 1 Monat sauer ist oder durch meine Aktion die nächsten 30 Jahre ;)
 

Purumpumpum

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Ich sage mal meine hoch subjektive Meinung dazu. Einen Freund würde ich nur dann einweisen lassen, wenn er mir klipp und klar sagt, dass er sich in Kürze was antut. Wenn es also eine Ankündigung gibt. Eine Zwangseinweisung kann eine furchtbare Erfahrung sein und es bedeutet überhaupt nicht, dass einem in einer geschlossenen Psychiatrie geholfen wird. Das sind häufig einfach Auffangbecken, die akut verhindern sollen, dass sich einer das Leben nimmt. Wertvolle Therapie findet da meistens gar nicht statt, die Patienten werden eher mit Neuroleptika sediert, um sie halt akut runterzubringen. Das hilft dann aber nicht längerfristig. Wenn die Leute entlassen werden, stehen sie oft wieder sehr nah an dem Punkt, wo sie waren, bevor sie reinkamen. Jemand, der mir sehr nahe stand, hat sich direkt nach der Entlassung aus der Geschlossenen auf die Schienen gelegt... war eine schwertraumatisierte junge Frau.

Wenn ich so einen Freund hätte, würde ich ihm anbieten, sich jeder Zeit mit allem melden zu können, jeder Zeit vorbeikommen zu können und ich würde ihm helfen, Termine zu vereinbaren, um sich Hilfe zu suchen. Das können auch Medikamente (Antidepressiva) sein, die helfen zwar nicht wie eine Wunderpille, aber sie helfen oft in der größten Not, um selbstständig besser von der Suizidalität wegzukommen.

Gegen einen Suizid, den jemand wirklich durchziehen will, kann man oft nicht viel machen. Leider. Am Ende hat jeder selbst Verantwortung für sein Leben.
 

Löwenzahn

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Die Suizidalität kann nur ein Facharzt für Psychiatrie beurteilen. Wenn du schwere Persönlichkeitsveränderungen bemerkst solltest du dafür sorgen, dass es dazu kommt. Tatenlos zusehen ist keine Option.
 

Kirov

NGBler

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Danke. Ich glaube, er ist fürs Erste wieder weg vom Thema. Ich habe jetzt erst mal nirgendwo angerufen, sondern ihn noch am selben Abend zu mir eingeladen, und auch am darauf folgenden war er hier. Er nimmt an, was ich ihm sage, sagt aber selbst, dass es schwierig ist, dass "in sein Innerstes" durchzulassen, da wo die Gefühle (Wut, Trauer, Enttäuschung, Sinn- und Freudlosigkeitsempfindungen) herkommen. Die Therapie lehnt er bislang trotz aller guten Argumente ab.

Glaube, dass unsere Gespräche etwas bringen (Aufmunterung, Überdenken des Denk- und Verhaltensmusters), wenn auch langsam, und bin vorsichtig optimistisch, dass sich das jetzt bessern wird. Sollte es dennoch ganz extrem werden, werde ich die hier genannten Nummern wählen.
 

Mista

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Willst du deinem freund helfen? Dann hör auf hier zu posten und handel, sollte er dir ne SMS oder über whatsapp solche Aussagen fallen gelassen haben kannst du schlicht die 110 anrufen wodrauf er Ärztlich betreut wird die nächsten 2-3 Monate.
Freunde sind im Allgemeinen, so bin ich der Meinung, am wohlergehen ihres Freundes gelegen. Dementsprechend würd ich für einen Freund auch dinge machen die er nicht gutheißt sofern es für sein wohlergehen sorgt. Mir egal ob er danach sein leben lang sauer ist oder nicht… aber ist halt ein unterschied ob er 1 Monat sauer ist oder durch meine Aktion die nächsten 30 Jahre ;)

Wtf? Inwiefern hilfst du damit jemanden? Du erhöhst mit sowas nur den Druck ins unermessliche. Wenn er keine Therapie will, wird er sie unter Zwang erst recht nicht annehmen. Ein Hilferuf heißt nicht gleich schon, dass die Selbstmordgedanken auch zwingend umgesetzt werden. Würdest du mich daraufhin in solch eine Situation bringen, würde ich mir wohl vor Verzweiflung in der geschlossenen das Leben nehmen. Aber wäre dir ja egal, oder?

Zum TS: Such dir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige, wo du lernst wie man mit depressiven umgeht. Gibt auch gute Bücher dazu. Wenn du Interesse hast, such ich dir ein paar heraus. Ansonsten zeig ihm einfach nur, dass du für ihn da bist. Aufmunterung ist manchmal gut, aber vermeide Vorwürfe und setz ihn nicht unter Druck. Dass er Hilfe braucht, sollte von ihm selber kommen. Umso mehr Druck aufgebaut wird, umso mehr wird er sich einigeln. Das "Denk und Verhaltensmuster" überdenken ist halt so eine Sache, da dieses bei ihm halt gestört zu sein scheint. Wenn du nun ständig sagst, er soll das überdenken, sagst du ihm eigentlich nur, wie unnormal sein Verhalten ist.

Anstatt direkt eine Therapie zu machen, könnte er sich vom Hausarzt doch auch Antidepressiva verschreiben lassen. Der Gang dahin ist nicht so schwer wie eine Therapie. Evtl mal vorsichtig nachfragen. Ansonsten kannst du wirklich nicht viel unternehmen. Wenn du jedes mal mit Therapie und sonstigem ankommst, wird er sich auch in Zukunft nicht dir gegenüber öffnen. Lass das einfach mal sein und zeig ihm, dass er seine Gefühle dir gegenüber nicht verstecken muss, ohne wieder Vorwürfe und Ratschläge zu hören. Hör einfach mal zu und lass es so stehen.
 
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P3rsona

Inventar

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Ich selbst, Manisch-Depressiv, 4 Selbsttötungsversuche (davon 2 eher Hilfeschrei), konnte mich vor geraumer Zeit dazu durchringen einen Arzt aufzusuchen, welcher mir erstmal Antidepressiva verschrieb und mir eine Überweisung zum Psychotherapeuten gab.
Es ist ein furchtbares Gefühl sich Abends mit dem Wunsch ins Bett zu legen nicht aufzuwachen und früh heulen zu können weil man wieder wach geworden ist.
Das ich überhaupt zum Arzt ging habe ich dem Rückhalt meiner Familie und der Überzeugung das meine Tochter nicht ohne ihren Papa aufwachsen soll zu verdanken. Sprich, ich habe mir etwas gesucht, was mich absolut davon überzeugt hat weiter zu leben.

Versuche deinen Freund dazu zu bewegen seinen Hausarzt aufzusuchen, mit diesem darüber zu sprechen und sich Antidepressiva verschreiben zu lassen. Notfalls begleite ihn.
Wenn er für sich eine Veränderung feststellt, wenn er merkt wie diese "schweren" Gefühle verschwinden und es wieder mehr positive Erfahrungen macht, dann ist es wahrscheinlicher das er vllt sogar den Schritt zum Psychotherapeuten macht.

So war es bei mir.
Gesund bin ich noch nicht, aber es geht mir besser.

Aber Achtung, Antidepressiva können bei manchen Menschen, in der ersten Zeit der Einnahme, einen erhöhtem Tatendrang zur Folge haben, was uU zu einem erhöhtem Suizid Risiko führt.
Meinn letzter Suizidversuch war zu dieser Zeit.

Ich wünsche dir und deinem Freund alles Gute.
 
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Mista

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Aber Achtung, Antidepressiva führen in der ersten Zeit der Einnahme zu erhöhtem Tatendrang, was uU zu einem erhöhtem Suizid Risiko führen kann.

Kann man pauschal so nicht sagen. In der Anfangszeit, wo meistens nur die Nebenwirkungen aktiv sind, kann es auch genau umgekehrt sein, so dass du absolut schlapp bist. Alleine weil es so dermaßen viele Mittel gibt, die bei jedem Patienten andere Nebenwirkungen verursachen, sollte man mit solchen Verallgemeinerungen vorsichtig sein.
 

virtus

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Vielleicht wendest du dich mal ein eine Suizidpräventionshotline. Die hören das zwar wahrscheinlich öfter das jemand "für einen Kumpel" anruft aber sicherlich würdest du dort fundiertere Tipps bekommen als hier.

Telefonseelsorge: 0800/111 0 111

Ich denke nicht, dass das so ungewöhnlich ist und ich denke, die sind auch geschult darin zu erkennen, ob es "ein Kumpel" ist, der sich umbringen will oder ob es tatsächlich ein Kumpel ist, der sich das Leben nehmen möchte. Es dürfte gar nicht so selten sein, dass auch Leute um Rat suchen, wie sie mit einem suizidgefährdeten Bekannten umgehen sollen. Ich wüsste es beispielsweise nicht und würde dann wahrscheinlich auch bei einer solchen Hotline anrufen oder gibt es einen Geheimtipp, wie man mit Suizidgefährdeten im eigenen Umfeld umgehen soll?
 

Purumpumpum

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Die Mitarbeiter des Sorgentelefons sind leider - entgegen der verständlicher Weise weit verbreiteten Annahme - in aller Regel kaum bis überhaupt nicht geschult, vielmehr im besten Falle im Rahmen einer rudimentären Einweisung gebrieft. Das Sorgentelefon eignet sich in meinen Augen überhaupt nicht für ernsthafte Probleme, die über die Alltagssorgen eines Teenagers hinausgehen und schon gar nicht für ernsthafte psychische Probleme oder gar eine Suizidsituation. In diesem Fall sind die Vereinsmitarbeiter auch angewiesen (verpflichtet), an professionelle Fachleute weiterzuverweisen. Mehr wäre von einer Schilderung eines Falles wie beim TS auch nicht zu erwarten: "wenden Sie sich an die nächste Psychiatrie". Ich halte das Sorgentelefon wirklich für einen schlechten Witz und bin zugegeben auch etwas angepisst über die Eigendarstellung des Angebots, weil es nicht annähernd das leisten kann, was es verspricht. In einer akuten, suizidalen Krise und wenn niemand Nahestehendes in der Nähe ist, würde ich dann eher noch dazu raten, in die nächste Notfallambulanz zu gehen. Die Schwestern sind für solche Fälle mit Sicherheit 100 mal besser geschult, als die ehrenamtlichen Hausmütterchen vom Sorgentelefon, denen das Wasser meist selber bis zum Hals steht. Ganz ehrlich, einem guten Freund würde ich guten Gewissens eher dazu raten, mit seinem Problem auf gutefrage.net aufzuschlagen, als beim Sorgentelefon, weil sich dort oft sogar wirklich kompetente Leute aufhalten. Bei der Telefonseelsorge so gut wie nie.

@virtus: Ich bin kein Experte, aber habe eigene Erfahrungen mit suizidalen Menschen. Und ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Suizidenten oft einen unwahrscheinlich großen Druck haben und in der Akutphase unglaublich unter der Diskrepanz zwischen Todessehnsucht und Lebenwollen leiden. Wenn sie Kontakt zu jemandem annehmen, dann - so hab ich die Erfahrung gemacht - ist es wichtig, den jenigen nicht zuzutexten und Druck zu machen und sich selbst nicht aufzudrängen, sondern sachlich zu bleiben und eigene Gefühle auszudrücken: "du würdest mir fehlen und ich wäre sehr traurig", zum Beispiel. Nicht aber verabsolutieren nach dem Schema "Suizid ist FALSCH und FEIGE" oder "Suizid ist NIE eine Lösung" oder ähnliches. Das treibt einen nur weiter von der Person weg (abgesehen davon, dass es nicht stimmt).
 
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Opuntia

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Als erstes:
"wenn xy, dann bring ich mich um" sind alles andere als ein konkreter Todeswunsch.

Das schreit grade zu nach einer Bipolarität.

Geh mal bitte kurz diese Checkliste durch:
(Es muss nicht alles zutreffen, aber wenn genug, dann haben wir zumindest einen begründeten Verdacht)

1. Neigt er zu Stimmungsschwankungen? Wird er bei guter Laune plötzlich Melancholisch?
2. Steigert er sich übertrieben in Dinge hinein, aus denen nie was konkret wird? Viele angefangene aber nie weiter geführte Hobbys?
3. Ist er generell sehr redselig, auch über abstrakte Themen?
4. Neigt er zum Übertreiben, wenn er alte Geschichten erzählt?
5. Neigt er entweder zu Verwahrlosung oder zu übertriebener Hygiene/Styling? Manchmal auch Phasenweise eins von Beiden?
6. Neigt er dazu, viel zu viel Alkohol zu trinken, oder bleibt Phasenweise abstinent? Kifft er?
7. Hat er generell eine sehr starke Begeisterungsfähigkeit, die sehr schnell wieder nachlässt?
8. Hat er einen Faible für "extreme" Frauen, welche selber psychisch kaputt wirken?
9. Ist er sehr Hilfsbereit, aber sehr unzuverlässig?
10. Wechseln seine Lieblings Serien, Musik und Geschmack häufiger?
11. Neigt er zu Extremen, was Musik angeht?
12. Ist er überdurchschnittlich intelligent, bekommt seine Intelligenz aber nie für irgendwas brauchbares eingesetzt?
13. Hat er ein Händchen für Frauen, langweilt sich mit ihnen aber schnell?
14. Hat er sehr wenig, bis gar keine weiblichen Freunde und wenn, dann welche die selber ne Macke haben?
15. Mag es gerne cooler als andere zu sein, bzw. weiß über jedes Thema mehr als die Leute mit denen er redet?
16. Scheut er dinge, die ihm aufwendig er scheinen, die eigentlich keine große Sache sind? (Prokrastination)?
17. Schafft er es, extrem viele Dinge auf einmal zu erledigen, aber nur manchmal, sonst ist er eher Faul?
18. Neigt er zu Wutausbrüchen bzw, Heulkrämpfen?
19 Kann er nicht mit Geld umgehen? Gibt viel zu viel aus und ist deswegen ständig pleite?
20. Ist er sehr gut in dem was er tut, aber sehr schnell gelangweilt von Dingen die er kann?

Merkst schon, es geht fast alles ambivalentes Verhalten.
Geh die Liste mal durch, wenn du über ihn nachdenkst.
Wenn einiges davon zutrifft, kann man generell mal Tipps für den Umgang mit dieser Art Menschen geben.
 
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Purumpumpum

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Also ich würde es sehr unfreundschaftlich und anmaßend finden, wenn ein Freund mich durch eine pathologische Brille betrachten würde, weil ich prokrastiniere, wenige weibliche Freunde habe, phasenweiese keinen Alkohol trinke und gern über abstrakte Themen rede (das alles trifft übrigens auch mich und ganz viele andere Menschen zu, die nicht manisch-depressiv sind). Worauf sollen sich diese ziemlich absurden Kriterien denn stützen?
 

Opuntia

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@Purumpumpum:
Es macht die Summe:
Es sind mit Absicht so viele Fragen, welche auch nur einen Verdacht nahelegen.
Er soll ja auch nicht mit seinem Freund darüber reden, er soll nur sagen ob eine erstaunlich große Menge so ab 2/3 der Fragen zutreffen.
Selbst wenn alles zutrifft, muss es noch keine Bipolare Störung sein. Es sind nur die Verhaltensweise eines Bipolaren Prototypen.
 

virtus

Gehasst

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AUF DEM MOND
Solche Checklisten sind im Allgemeinen nicht sehr brauchbar.
Ja, das können Merkmale sein, die bei Bipolarität auftreten, müssen aber nicht, auch in Kombination nicht.
Zumal einige Fragen sehr subjektiv sind:

2. Steigert er sich übertrieben in Dinge hinein, aus denen nie was konkret wird? Viele angefangene aber nie weiter geführte Hobbys?
Was heißt "übertrieben", was heißt "viele"?

3. Ist er generell sehr redselig, auch über abstrakte Themen?
Was heißt "sehr redselig", wenn mir morgens jemand mehr als "Guten Tag" oder "Hallo" sagt, empfinde ich die Person als redselig.

5. Neigt er entweder zu Verwahrlosung oder zu übertriebener Hygiene/Styling? Manchmal auch Phasenweise eins von Beiden?
Was ist übertriebene Hygiene/ Styling, was ich Verwahrlosung. Bei manchen gilt man schon als verwarlost, wenn man sich zwei Tage nicht rasiert.
Bei anderen stapeln sich leere Pizzakartons und sie bezeichnen es noch als sauber und ordentlich.

6. Neigt er dazu, viel zu viel Alkohol zu trinken, oder bleibt Phasenweise abstinent? Kifft er?
Was heißt zu viel Alkohol und was heißt "Phasenweise abstinent"?

Ich könnte weiter machen..


Das sind alles so wischi-waschi Dinge, bei denen jeder ein anderes Verständnis hat. Daraus als Laie etwas abzuleiten ist ungefähr so sicher, wie ein <beliebiges Tier> zur Hervorsage der Fußball-WM Ergebnisse zu nutzen, bei 9 Live anzurufen, weil man das Ergebnis kennt und sich bei AstroTV Wundersteine aus Kunststoff für ein gutes Chi zu bestellen. :rolleyes:


Und mal ehrlich 99% deiner Fragen treffen mehr oder weniger auf jeden zu.
Wer scheut keine Arbeit, die ihm aufwändig erscheint?
Wer ändert nicht mal seine Interessen, Hobbys?
Wer findet keine Hollywood-Schönheit geil? - 99,9% von denen sind nicht normal.
Wer hat kein favorisiertes Musik-Genre?
Wer ändert nicht mal seinen Lieblingsfilm, -musik, -what ever?


Am besten finde ich allerdings die Kriterien, die einfach jede Alternative abdecken:
Hat er wenig Freundinnen? Hat er viele Freundinnen? Findet er schnell Freunde? Findet er nur langsam Freunde?


Also bitte bitte bitte.. keine Laienpsychologie spielen!


Achso und: Schon mal einen Heranwachsenden erlebt, der nie gesagt hat "Wenn nicht xy, dann bring ich mich um!"?
 
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