Re: Bedinungsloses Grundeinkommen
@godlike: Wo wohnst du bitte? Da muss ich hin.
Aber im Ernst. 80% meiner Berufschulklasse ist aus dem gelernten Job wieder raus. JEDER in dieser Klasse hat Überstunden machen müssen, selbst die Hotelkaufmänner/frauen (Systemgastronomen bekommen die selbe schulische Ausbildung). Ich war in insgesamt 7 Firmen und überall war es das selbe. Nach der Ausbildung zahlt dir so gut wie kein Betrieb einen Lohn, der deiner Tarifklasse entspricht. Von Weihnachts und Urlaubsgeld hab ich bisher nie was gesehen. Einmal gabs nen Fuffi auf die Hand, aber das wars auch schon. Trinkgelder sind in der Systemgastronomie übrigens so gut wie nicht vorhanden, da der Gast erstens weniger gibt und zweitens es in den meisten Betrieben verboten ist, dieses überhaupt anzunehmen. Betriebe die mit einem riesen Haufen Mini-Jobbern zugestopft sind, die 6 bis 6,50 verdienen.
Und ich sagte auch nie, dass alle so sind. Ich sagte lediglich, dass ich ausschließlich diese Dinge gehört und erlebt habe. Deckt sich auch mit sämtlichen Berichten über die Branche und mit den Zahlen.
Quelle: https://www.prager-fruehling-magazin.de/de/article/1057.du-hast-dich-unterzuordnen.html
http://www.aachener-zeitung.de/loka...wenn-die-ausbildung-ungeniessbar-ist-1.420791
@godlike: Wo wohnst du bitte? Da muss ich hin.
Aber im Ernst. 80% meiner Berufschulklasse ist aus dem gelernten Job wieder raus. JEDER in dieser Klasse hat Überstunden machen müssen, selbst die Hotelkaufmänner/frauen (Systemgastronomen bekommen die selbe schulische Ausbildung). Ich war in insgesamt 7 Firmen und überall war es das selbe. Nach der Ausbildung zahlt dir so gut wie kein Betrieb einen Lohn, der deiner Tarifklasse entspricht. Von Weihnachts und Urlaubsgeld hab ich bisher nie was gesehen. Einmal gabs nen Fuffi auf die Hand, aber das wars auch schon. Trinkgelder sind in der Systemgastronomie übrigens so gut wie nicht vorhanden, da der Gast erstens weniger gibt und zweitens es in den meisten Betrieben verboten ist, dieses überhaupt anzunehmen. Betriebe die mit einem riesen Haufen Mini-Jobbern zugestopft sind, die 6 bis 6,50 verdienen.
Und ich sagte auch nie, dass alle so sind. Ich sagte lediglich, dass ich ausschließlich diese Dinge gehört und erlebt habe. Deckt sich auch mit sämtlichen Berichten über die Branche und mit den Zahlen.
pf: Es gibt in Berlin doch auch größere Betriebe. Wie sieht es denn dort aus?
Riesner: Natürlich, aber ein Estrel mit ca. 500 Beschäftigten ist die Ausnahme. Die meisten Beschäftigten dort sind bereit, die schlimmsten Arbeitsbedingungen zu ertragen, weil sie ein Zeugnis eines renommierten Hauses wollen. Sie denken: Mit diesem Zeugnis suche ich mir dann einen Job mit besseren Arbeitsbedingungen. Aber es wird in der Regel nicht besser. Diese Illusion macht die Organisierung schwierig.
[...]Übrigens: Nur 50 Prozent der Lehrlinge vollenden ihre Ausbildung als Koch. 50 Prozent von denen, die es geschafft haben, wechseln nach 5 Jahren ihren Job. Die meisten Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe sind unter 30. Das sagt, denke ich, eine Menge über die Arbeitsbedingungen in unserer Branche.
Quelle: https://www.prager-fruehling-magazin.de/de/article/1057.du-hast-dich-unterzuordnen.html
Wie der Koch-Azubi sich fühlt, weiß Sabina Henzel nur allzu gut. Auch wenn die Ausbildung der 31-Jährigen schon ein paar Jahre zurückliegt. „Ich denke nicht gerne an die Zeit”, sagt sie. 2004 hatte sie ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau in einem mittelgroßen Betrieb in Aachen begonnen. Sechs Monate hielt sie durch. Dann wechselte sie. Ihr Arbeitstag begann jeden Morgen um 6 Uhr mit dem Frühstück für die Gäste und endete abends um 19 Uhr. Ihr Bruttoverdienst lag bei 470 Euro, davon blieben ihr netto 300. Laut Vertrag hätte sie um 15 Uhr mit dem Schichtwechsel Feierabend gehabt, von einem Ausgleich für Überstunden war aber nie die Rede. „Ab und zu mal eine oder zwei Stunden länger zu arbeiten, wäre in Ordnung gewesen. Das kennt man ja aus der Branche. Aber nicht jeden Tag.” Wie Markus kämpfte sie auch ständig gegen Müdigkeit und konnte mit dem Tempo in der Berufsschule nicht mehr Schritt halten. „Manchmal habe ich es morgens einfach nicht geschafft aufzustehen.”
Die junge zierliche Frau tat das, wozu Gewerkschaften und Betriebsräte in solchen Fällen raten. Sie begann, ihre Überstunden aufzuschreiben. Um die Liste beim Geschäftsführer einreichen und eine Abgeltung fordern zu können, musste ein Vorgesetzter sie abzeichnen. Niemand war dazu bereit. Also entschied sich Sabina Henzel, jeden Tag um 15 Uhr zu gehen. Die Folge: Der Chef verdonnerte sie dazu, in der Küche zu putzen. „Als Erstes durfte ich dort die Schmutz- und Fettrückstände aus den Fensterrahmen kratzen.” Aufmunternde Worte gab es lediglich von den Kollegen in der Küche. „Im restlichen Hotel hat keiner vom Personal mehr mit mir gesprochen.”
http://www.aachener-zeitung.de/loka...wenn-die-ausbildung-ungeniessbar-ist-1.420791