Ich fand die wichtigste Szene, wo der MRA gesagt hat, dass es am Besten wäre, wenn es gar keine derartigen Gruppierungen gäbe.
Schopenhauer sagte bezüglich des Nationalismus:
"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein.Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."
Um wieviel erbärmlicher ist also das Geschlecht als identitätsstiftendes Merkmal heranzuziehen.
Und wenn der Feminismus für alle Menschen sprechen würde, hieße er Humanismus.
Das meiste ist ja eigentlich total offensichtlich, wenn man nicht biologistische Scheuklappen aufhatt.
Männer leben bedeutend weniger lange. Haben weniger von der Rente, zahlen netto mehr ein.
Haben mehr tödliche Arbeitsunfälle, sind unter Obdachlosen und Gefängnisinsassen häufiger vertreten.
Sind häufiger Opfer von Gewalt und Tötungsdelikten.
Da kann man ja noch irgendwie sagen, dass das "genetisch" bedingt ist. Und wenn man der Geschlechterapartheid anhängt, kann man sagen, "selber Schuld" - weil auch bei den "Tätern" die Männer häufiger vertreten sind.
Allerdings kann man auch einwenden, dass die gesellschaftlichen Ansprüche und der ausgeübte Druck auf Männer auch höher ist als auf Frauen.
Es gibt ja diverse Studien, dass wenn Frauen Kinder misshandeln, dies durch Beobachter als weniger gravierend eingestuft wird, als wenn die selben Handlungen von Männern ausgeführt werden.
Die Sache mit den Gefängnisstrafen bei gleichen Straftatbestand wird ja im Film auch erwähnt.
Beispiele gibt es viele. Es gibt anscheinend so etwas, wie einen biologischen Bias, was Männer und Frauen angeht.
Wenn man männliche Kinder genitalverstümmelt (religiöse Beschneidung): gesellschaftlich akzeptiert und toleriert
Bei weiblichen, ein entsetzliches Verbrechen.
Wenn man Zwangsdienste in der Gesellschaft für Männer etabliert (Wehrdienst, Zivildienst), Jahrzehntelang akzeptiert und toleriert.
Obdachlosigkeit: Männer machen Probleme, Frauen haben Probleme.
Man braucht keine "Red Pill", man muss die Sachverhalte einfach nur mal neutral und nüchtern betrachten.
Oder wie es Max Goldt mal sagte: Vom Leben und den gesellschaftlichen Bedingungen leiden nicht nur Frauen und Kinder am meisten,
sondern eben die, die vom Leben und den Bedingungen am negativsten betroffen sind.
In der österreichischen "Klosterstudie" sah man übrigens, dass sich die Lebenserwartung von Männern und Frauen angleicht, wenn sie unter gleichen Bedingungen Leben (Mönche, Nonnen).