Wie bitte? Unfreiwillig komisch?
Wie ich bereits Janosch erklärte war eben mein Satz falsch formuliert und brachte nicht das zum Vorschein was ich eigentlich sagen wollte. Wie bereits Nerephes hab ich einfach meine Bedenken wegen den Shizo-Feminisumus und dann dieser als guter "Feminismus" getarnt wird und wir Männer dadurch größere Nachteile erhalten. FrostAgent und ich erwähnten es ja schon vorher, ich habe überhaupt nichts gegen Gleichberechtigung, wenn diese auf beide Seiten ist! So ist auch meine Meinung!
Ich hab das ja jetzt auch verstanden durch deine zusätzlichen Erläuterungen und ich glaube Seonendseounli wird das vielleicht auch, wenn er nochmal deine Beiträge durchliest.
Ich finde nur nach wie vor, dass dein Startpost mit deinen Beispielen überwiegend gegenderte Sprache problematisiert, womit ich nicht übereinstimme. Mir als "Mann" geht da nichts verloren und ich werde dadurch ja nicht benachteiligt oder eingeschränkt. Gendersprache soll ja für alle gelten, Frau wie Mann. Es ist ja nicht so, dass hier Feministinnen von Männern fordern anders zu schreiben, während sie selbst schreiben, wie sie wollen.
Wenn man sich in einem geschlechtsübergreifenden gesellschaftlichen Konsens auf Gendersprache einigen kann, dann finde ich das total ok und positiv und schaden tut es niemandem.
Es ist ja auch nicht so, als ob ich keine Kritik an feministischen Strömungen hätte. Da hab ich selbst schon viele Forderungen gehört und gelesen, die auch mir total abstrus, alltagsuntauglisch, kontraproduktiv oder gar sexistisch erscheinen.
Die Unterscheidung, wie sie Nerephes schön erklärt hat, würde ich auch so unterschreiben.
Ich glaube hier sollte eine klare begriffliche Abgrenzung erfolgen.
Denn Feminismus = Feminismus (abgeleitet von französisch féminisme) bezeichnet sowohl eine akademische als auch eine politische Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen sowie das Ende aller Formen von Sexismus eintritt. *Definition von Wikipedia
Und dieser Definition kann ich vollumfänglich zustimmen.
Hier im Thread sollte ein Zweitbegriff eingeführt werden, für diesen Shizo-Feminisumus, der eine Gleichstellung der Frauen in Bereichen fordert, in dennen Frauen bislang Nachteile erfahren und den Status Quo behalten will, wo Frauen Vorteile haben.
Denn wer dem "echten" Feminismus und seinen Zielen widerspricht, fordert die einschränkung von Frauenrechten gegenüber dem Rechten der Männer und das sollte hier wohl kaum Zielführend oder gar akzeptabel sein.
Ich denke wenn man an die korrekte Definition von Feminismus hält, dann doch ein sehr großer Teil.
Wer würde schon von sich selber sagen das man "weniger Wert" ist?
Insofern ist für mich aus meinem Erfahrungskontext, meinen Werten und meiner Sicht auf unsere Gesellschaft auch ganz klar, dass erster (Normal-) Feminismus legitim und positiv ist. Ich sehe da auch eine allgemeine Zustimmung in unserer Gesellschaft für.
Wo dieser Shizo-Feminismus anfängt, kann man dann diskutieren. Der Genderlinguistische Diskurs fällt in meiner Sicht nicht darunter. Ich sehe aber, dass gegen diesen polemisiert wird und viele Leute das anders sehen.
Das liegt aber auch auch schlechten Medienberichten wie diesen:
Natürlich wird sowas ins Lächerliche gezogen, es bietet sich teilweise ja auch an. Vielleicht haben einige hier ja
die Sache mit Professor Hornscheidt mitbekommen, der sich vorzugsweise mit "Professx" ansprechen lassen möchte. Und wie es aufgefasst wird, wenn die Sensibilisierung erst stattgefunden hat, ist eben auch ein ganz eigenes Thema.
Ich weiss zwar auch nicht wie praktikabel und notwendig weitere Formen sind, die sich auf Personen beziehen, die sich nicht geschlechtlich identifiziert wissen wollen.
Aber so plump ist mir dann doch zu albern. Zitat aus dem Spiegel Interview:
Hornscheidt: Alle anderen Sprachformen wie das Binnen-I in StudentInnen oder der Unterstrich in Student_innen sagen Folgendes: Es gibt Frauen und Männer und dazwischen vielleicht noch ein paar andere Leute. Die X-Form sagt erst mal nur: Da ist eine Person. Das könnte sprachlich viel grundlegender das Geschlecht als wichtige Kategorie in Frage stellen. Das X durchkreuzt herkömmliche Personenvorstellungen.
SPIEGEL ONLINE: Aber es gibt doch Frauen und Männer.
Also wenn ein selbst studierter Journalist inhaltlich nicht folgen kann, peinlich genug. Aber statt zu fragen:
"Wie meinten Sie das jetzt? Könnten sie das nochmal verständlicher formulieren?", nein es kommt der plumpe Dualismus: "Aber es gibt doch Frauen und Männer".
Also sorry, aber ein bißchen mehr darf man schon erwarten.
Ganz wichtig in dem Interview außerdem noch:
"Nein, wir wollen niemandem etwas vorschreiben, keine neuen Regeln aufstellen. Wir sagen nicht: So soll es sein. Wir sagen: So kann es sein. Ich habe nichts dagegen, wenn Personen sich Frau oder Mann nennen bzw. Professorin oder Professor. Wer sich aber in der Zweigeschlechtlichkeit nicht wiederfindet, soll ein anderes Angebot bekommen."
Bei den Diskursgegnern kommt aber immer das Argument, hier werde einem von oben herab etwas aufgezwungen, der arme gewöhnliche "Mann" zu etwas genötigt von irgendwelchen verkappten Intellektuellen.
Aber das hab ich noch nirgendwo gelesen als Forderung. Keiner sagt, dass gegenderte Sprache mittels Dudenreform oder dergleichen aufgezwungen werden soll.