Drogenpolitik

[TBow]

Natürlich kann man einen launigen Bierzeltspruch nicht auf die Goldwaage legen, aber es zeigt jedoch sehr gut das Denkmuster vieler Entscheidungsträger. Alkohol und Nikotin gehören einfach dazu, alles andere ist böse.
Da helfen dann auch Argumente nicht mehr, die diese Ansicht in Frage stellen.

 

[saddy]

@U.S.C.H.: Hab grade zufällig nen einzelnen Fall entdeckt:
http://www.infranken.de/ueberregion...e-fuer-Teenager-in-Nuernberg;art55462,2582946

 

[Jester]

@saddy: nicht wirklich...

Nach Überzeugung der Kammer hatte der Jugendliche der 14-Jährigen und anderen Jugendlichen im Juni 2016 bei einem Treffen in Dietfurt an der Altmühl (Landkreis Neumarkt) das flüssige Rauschmittel Liquid Ecstasy gegeben.

?

 

[saddy]

Sry hätt ich erwähnen können, das war auf das "wie viele sind denn daran drauf gegangen" bezogen.
Da gings ja eben um so Fälle, bei denen aus Angst vor Bestrafung kein Krankenwagen gerufen wird (wobei GBL sogar gar kein BTM ist):

Obwohl er bemerkt habe, dass die Schülerin dringend ärztliche Hilfe benötigte, habe er keine Hilfe geholt. Er habe auch die anderen Jugendlichen davon abgehalten, die Rettungskräfte zu rufen. Erst später hinzugekommene Zeugen verständigten den Notarzt, der aber nicht mehr helfen konnte. Das Mädchen starb.

 

[U.S.C.H.]

@saddy:

Wurde doch nicht ausgeschlossen dass es diese Fälle gibt, allerdings ist einzelner Fall nichtssagend, denn bei den Jugendlichen hätte dies auch mit starkem Alkohol oder sonstwas herbeigeführt werden können. Andere haben hingegen Hilfe geleistet bzw zumindest nach Hilfe gerufen. Man könnte dies nur ausschließen wenn man allen alles erlaubt, sprich Alkohol etc pp egal wie alt jemand ist. Dann gebe es bestimmt noch Fälle wobei dann keine Hilfe geleistet wird weil jemand Ärger mit dem Umfeld oder bspw. den Eltern verhindern will weil diese den Konsum verbieten bis Alter x... ich denke die Person hätte nicht anders gehandelt. Wer anderen die Hilfe benötigen nicht hilft und zusätzlich auch noch weitere davon abhält der Person zu helfen würde immer wieder eine Ausrede finden, irrelevant wie es gesetzlich aussieht. Nur weil etwas legal ist, ist es dennoch nicht gerne gesehen oder toleriert.

€dit: Ich will nicht zuviel unterstellen aber wird LE nicht auch als KO-Droge eingesetzt?

 

[saddy]

Ohja GBL ist als KO Tropfen bekannt. Liquid Ecstasy wirds afaik nur in den Medien genannt. Ist echt ein dämlicher Name weil GBL nix mit MDMA (eigentlicher Wirkstoff und Ecstasy Tabletten) zu tun hat und total anders wirkt.

Deine Argumente unterschreib ich so.
Nicht nur der Rechtsstatus, sondern auch die Tabuisierung bzw die allgemeine Hysterie bei Drogen ist in meinen Augen ein Problem.
So Unglücke wie dieses hier kommen mir so unnötig vor.

Statistiken zu dem Thema wären echt klasse, aber bisher konnte ich in der Richtung nichts finden.

 

[TBow]

Wurde zwar schon erwähnt, aber hier ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass auch Tiere Drogen konsumieren.

Opiumsüchtige Papageien plündern Schlafmohnfelder

Indien erlaubt zu medizinischen Zwecken und unter strengen Auflagen den Anbau von Schlafmohn, aus dessen Saft (Opium) mehrere schmerzlindernde Mittel gewonnen werden - sogenannte Opiate.

Besonders der Distrikt Neemuch im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh sei von "Luftangriffen" durch Papageien geplagt, sagte Nagin Rawat von der örtlichen Landwirtschaftsbehörde: "Die Vögel sind so abhängig, dass sie sich nichtmal von lautem Trommeln oder Feuerwerk vertreiben lassen."

Noch vor den Vögeln hatten allerdings andere Tiere die berauschende Wirkung der Pflanzen entdeckt: "Wir kämpfen bereits seit einigen Jahren mit Antilopen, die in unsere Felder einbrechen."

http://www.sueddeutsche.de/panorama...apageien-pluendern-schlafmohnfelder-1.3440748

Kommen die jetzt zum Strafe absitzen in einen Käfig, oder kommen die in eine Entzugsklinik?

 

[Jester]

Mit dem Vorwurf des Trollens als Drogengegner in einen drogenaffinen Board muß (und kann) ich leben.

Ich kann mir aber nicht als einziger hier noch präsenter Drogengegner gegen sinnvolle und meist gut belegte Argumente a) bis n) andiskutieren ausdenken, weil ich auch noch ein RL habe. Ich wünsche allen trotzdem ein schönes Wochenende und werde mich nach Kräften bemühen, hier nicht mehr zu stören trollen.

Du kannst gerne mimimi nach Hause gehen, aber natürlich auch stören diskutieren - das einzige, dessen Du dazu noch habhaft werden musst, sind Argumente, die auch etwas taugen, belastbar bzw. nachprüfbar sind. Ich habe Dir nun wirklich an einigen Stellen (es waren in Summe alle) durch ausufernde Antworten, in die ich (trotz Berufstätigkeit und RL) auch Zeit und Recherche investiert habe, mehr oder minder bewiesen, dass kein einziges Deiner Mortler-artigen Argumente zu einer sinnvollen Diskussion führen _kann_, weil sie quasi mit links zu entkräften waren.

Versteh mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit, dass Du gegen eine Legalisierung (von Cannabis) bist, das steht Dir ja frei. Auch glaube ich nicht, dass Du hier als einziger gegen eine Legalisierung bist, vermutlich jedenfalls. Ist aber auch egal, das hier ist ja nicht die Selbsthilfegruppe derer, die gerne legal kiffen wollen, aber nicht dürfen, sondern ein Diskussionsthread hinsichtlich der hier angewandten Drogenpolitik. Dass die Prohibition (hatte ne Gegenüberstellung gemacht einige Posts vorher) bei halbwegs neutraler und vernünftiger Betrachtung keinerlei Existenzberechtigung hat, habe nicht nur ich im Laufe des Threads aufgezeigt.

Ist aber auch viel zu leicht zum Trollen, weil die Gegener ja aktuell haben, was sie wollen, die durch das Verbot Betroffenen nicht, die daher naturgemäß eine stärkere emotionale Reizreaktion bei dem Thema haben. Du kannst das Thema mit Stoizismus gut aussitzen und Firlefanz posten. Aus dieser ungleichen Grundsituation kommen übrigens auch die Trollvorwürfe einfacher heraus, als bei einer fairen Ausgangslage. Es fühlt sich nicht fair an, wenn man betroffen ist.

Gruß, J.

 

[HoneyBadger]

Ich poste die Doku mal (erst einmal völlig wertungsfrei) bevor ich sie mir angesehen habe. Der Titel ist schon etwas reißerisch. Da sie jedoch von 3Sat ist, bin ich erst einmal guter Dinge, dass sie solide sein könnte. Bin gespannt, was kommt.

 

[KaPiTN]

Der Titel ist schon etwas reißerisch.

Nach 10 Minuten hatte ich starke Zweifel, daß der Titel etwas mit dem Beitrag zu tun hat.
Die Wissenschaftsdokumentation versucht eine erste Bilanz zu Cannabis als Krebsmedikament. Was kann es und wo sind seine Grenzen?



(Ich hasse diese aufgeblähten Reportagen in Ich-Form, wo ständig der/die nachdenkliche Macher/in im Bild ist, oder läuft, mit dem Auto fährt, im Zug oder Flugzeug sitzt. Und dann diese Musikunterlegung. >Kotz<)

 

[theSplit]

@KaPiTN:

Natürlich, das Format ist "spannend" - als ob die Lösung hinter jeder Ecke liegt, aber wenn man nur Fakten aneinanderreihen würde, würdest du (vielleicht) es auch nicht sehen wollen, die Aufbereitung ist schon gut.

Habs mir auch angesehen, bin immernoch der Hoffnung das ich selbst vielleicht mal zu kiffen anfange, um dann von allen anderen "lastern" die (noch) schädlicher sind - zum Beispiel Rauchen und Alkohol, runter zu kommen.

Aber in einem hat Meta ja Recht, man ersetzt nicht einfach ein oder mehrere "Drogen" mit einer andere und glaubt damit alles zu heilen. Man erschafft indirekt eine (neue) "Abhängigkeit", keine körperliche, aber zumindest eine Mentale.

Und kein Arzt würde dir sagen, fang mit etwas an das dich Abhängig macht, sondern versuche etwas was dich "frei" macht - und wenn das ohne Hilfe oder Zusätze geht, wunderbar. WIN WIN....

Wenn dann aber wirklich hochdosiertes Cannabis-Öl bzw. der Wirkstoff (habs nicht so mit Chemie) Tumurzellen "angreifbar" machen sollte, wäre das super.
Und es scheint auch offensichtlich gegen Schmerzen zu helfen.

Wenn also der "stoner" Effekt herausgezüchtet werden würde - ja wäre nicht so Spaßig vielleicht - aber man "schmerzfrei" wäre, ohne dutzende andere unnatürliche(!) Chemikalien zu sich zu nehmen, oder sich der Alltag dadurch besser meistern lässt für diverse Patienten, aber auch für den normalen Verbraucher, sehe ich darin schon einen Gewinn.

Oftmals fühle ich mich sogar besser wenn ich Schmerzmittel einnehme, und das nicht oft, aber wenn - bin ich ziemlich entspannt - weil ich das Gefühl habe, der Druck lässt nach!
Und diese "Wunderwirkung" hab ich nur, weil ich mir Chemikalien/Hilfsmittel aller Art "zuführe", und wenn dann etwas natürliches da ist, was den gleichen bzw. ähnlichen Effekt hat - aber um breiten "gesünder" ist.... ist doch ziemlich geil.

 

[KaPiTN]

Natürlich, das Format ist "spannend" - als ob die Lösung hinter jeder Ecke liegt, aber wenn man nur Fakten aneinanderreihen würde, würdest du (vielleicht) es auch nicht sehen wollen, die Aufbereitung ist schon gut.

Das hätte man in 5 bis 10 Minuten unterbringen können. Ein Textbeitrag wäre noch besser.

Es ist auch kein uninteressanten Thema, nur hat es mit Drogenpolitik soviel zu tun, wie Bettwäsche aus Hanf.

 

[theSplit]

Naja, es untermauert ja ein wenig, das Cannabis auch sinnvolle Anwendungen haben könnte, die nicht richtig ausgeschöpft werden, aufgrund der Illegalität - die ja in Frage steht. Meinst nicht?

Und zum Format, man denke an die Werbung die die Kosten für die Reise und die Arbeit der Reporterin + Kameramann anbringen... aufbringt.

Außerdem muß man "Fakten" auch nicht einfach nur hintereinanderklatschen.... aber das ist nicht das Thema glaube ich....

 

[Ruby]

@TBow:

Und Delfine kauen auf Kugelfischen herum, um high zu werden.

 

[KaPiTN]

@theSplit:

Nein. Das meine ich nicht.

Wenn Leute nicht mit Hanföl behandelt werden, dann nicht, weil Hanf als Droge verboten ist, sondern weil es dafür eine Zulassung mit Wirksamkeitsstudien bedürfte.

 

[theSplit]

@theSplit:

Nein. Das meine ich nicht.

Wenn Leute nicht mit Hanföl behandelt werden, dann nicht, weil Hanf als Droge verboten ist, sondern weil es dafür eine Zulassung mit Wirksamkeitsstudien bedürfte.

Ah okay... ja, klingt logisch... wußte nur nicht das es generell dafür so harte Regelungen gibt die das Unterbinden, selbst wenn es "irgendwie" helfen könnte...

PS: Aber Studien lassen sich ja schwer anfertigen, wenn etwas "illegal" ist...

 

[KaPiTN]

Aber Studien lassen sich ja schwer anfertigen, wenn etwas "illegal" ist...

Nichts ist per se illegal. Illegal wird etwas, durch die Abwesenheit einer Genehmigung.

 

[theSplit]

@KaPiTN: Eher durch "verbietende" Gesetze die es "regulieren".....

Führt doch zu nichts....

 

[Seedy]

Mit etwas experimentieren dürfen (auch BTM) ist kein Problem.
Die bekommt jeder Pharmazie-,Medizien-,Biologiestudent.

Versuchsreihen an Menschen sind da deutlich schwieriger auf die Beine zu stellen.

 

[theSplit]

Mit etwas experimentieren dürfen (auch BTM) ist kein Problem.
Die bekommt jeder Pharmazie-,Medizien-,Biologiestudent.

[...]

Laut dem Bericht von HoneyBadger ist das gar nicht so einfach möglich, wie du es gerade schilderst....
Also, falls du ihn dir nicht angesehen hast, antun