Nur mal zur Übersichtlichkeit:
Contra Cannabis-Legalisierung:
- Es könnten mehr Menschen als heute Cannabis zum Spaß konsumieren (auch wenn 40+ Jahre Duldung in den Niederlanden und die ersten Erfahrungen in Amerika diese Befürchtung nicht untermauern). Ob das negative Folgen hat, ist unklar.
- Es könnten durch Missbrauch im Straßenverkehr ähnlich wie beim Alkohol mehr Unfälle passieren, die auf Rauschmittelkonsum zurückzuführen sind. Die Menge direkt ist abhängig von der Steigerung der Konsumentenzahl im Vergleich zu heute, da man davon ausgehen muss, dass die Missbrauchsquote in etwa gleich bleibt, auch wenn die Zahl der Konsumenten steigen würde. Im Jahr 2013 waren es 1.388 Unfälle unter Einwirkung von Cannabis und 13.980 unter Alkoholeinfluss
Quelle.
Pro Cannabis-Legalisierung:
- Entlastung der Strafverfolgungsbehörden für Repressionskosten i. H. v. ~1 Mrd EUR p.a.*
- zusätzliche Steuereinnahmen i. H. v. ~550 Mio EUR p. a.*
- mindestens 13.500 neue Arbeitsplätze und dadurch ~200 Mio EUR p. a. zusätzliche Steuer- und SV-Einnahmen für die Staatskassen
- Möglichkeit zur Qualitätskontrolle, dadurch keine Verunreinigungen durch gesundheitsgefährdende Streckmittel (Zucker, Blei, Glas)
- Verbesserung des Jugendschutzes. Heute können Jugendliche bei Dealern problemlos Gras kaufen, bei staatlicher bzw. staatlich kontrollierter Abgabe wird das deutlich erschwert - unmöglich ist es durch Weitergabe von Berechtigten an Unberechtigte niemals - genau wie bei Alkohol. Erfahrungen aus Colorado z. B.
bestätigen einen Rückgang von jugendlichen Kiffern (direkter Link zu .gov leider tot, kb zu suchen).
- Entfall der "Einstiegsdrogen"-Gefahr, weil das Umfeld im Verkauf nicht mehr kriminell ist und das momentan potentiell vorhandene Angebot an anderen Drogen nicht mehr mit Cannabis in Personalunion besteht
- Entkriminalisierung von 134.739 Cannabis-Delikten (2012,
schnelle Quelle) und Entfall der damit verbundenen beruflichen Folgen, damit eine nicht einzuschätzende Erhöhung der Staatseinnahmen
- durch verbindliche Restgehalt-Regelungen (derzeit 0-1 ng/ml - lol) Entfall von Führerschein-Entzügen und damit verbundener MPUs (2012 laut
Quelle 20.000 Personen mit Drogenkonsum, leider wird nicht aufgeschlüsselt, welche Drogen, aber ich denke, man kann von ~60% ausgehen, also ~12.000)
- Umleitung des mit Cannabis erwirtschafteten Geldstroms von der OK zum Staat, damit Schwächung der OK. In den States in Amerika, in denen Marijuana legalisiert wurde, ist die damit verbundene Kriminalität praktisch auf Null zurückgegangen, weil es sich für die Dealer wirtschaftlich nicht mehr lohnt - und das Angebot der staatlichen Abgabestellen qualitativ besser und vielfältiger ist
* als Quelle habe ich eine
Berechnung des Hanfverbandes verwendet. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass der Verfasser an so ziemlich jeder Stelle die Zahlen massiv nach unten korrigiert hat, obwohl der gesunde Menschenverstand das Gegenteil erwarten würde. Die Zahlen zu den Einsparungen und Staatseinnahmen müssten m. E. mindestens verdoppelt, eher vervierfacht werden.
Ich bin gerne bereit, diese Übersicht zu erweitern, wenn noch relevante Dinge fehlen.