Drogenpolitik

[Nero]

Östrogen und Testosteron braucht kein erwachsener Mensch, das zahlt die Kasse nicht. Ausnahme: Krankheiten, zum Beispiel Endometriose, Depression
Diese beruhen aber nicht auf einem Mangel.

Sie zahlt.

Habe mich bei einem Bekannten erkundigt. Er bekommt "Androtop" auf Rezept. Wegen Antriebsschwäche wurde die Konzentration im Blut gemessen. Wenn sie bei zwei von einander unabhängigen Messungen einen Grenzwert unterschreitet, wird Testosteron verschrieben. Ohne Rezept bekommt man das Medikament gar nicht.

 

[Yolinda]

Antriebsschwäche ist gut, Depression trifft es wohl besser. Die "Normwerte" für Testosteron wurden von interessierten Urologen erfunden, die sich damit eine schöne neue Krankheit zum Therapieren geschaffen haben. Eine ziemlich riskante "Anti-Aging"-Therapie ohne wissenschaftlichen Beleg.

 

[Nero]

Die "Normwerte" für Testosteron wurden von interessierten Urologen erfunden, die sich damit eine schöne neue Krankheit zum Therapieren geschaffen haben. Eine ziemlich riskante "Anti-Aging"-Therapie ohne wissenschaftlichen Beleg.

Das mag schon sein, allerdings kenne ich dieses Phänomen nur von den Normwerten für Blutdruck. Eine kleine Reduktion, und der Absatz von Blutdrucksenkern verdoppelt sich. Studien, welche den Patienten eine lebensverlängernde Wirkung bescheinigen, gibt es nicht.

Das ändert aber nichts daran, dass die AOK zahlt, ebenso das Testosteron.

Die Tests vorher sollen vermutlich ausschließen, dass die AOK das Doping bezahlt. Dazu taugt Testosteron nämich auch.

 

[Yolinda]

Das ist im Grunde auch Doping. Wenn sich Urologen, die zu Klempnern ausgebildet wurden, als Endokrinologen ausgeben kommt nur Unsinn raus. Die Patienten bekommen krebserregende Medikamente statt einer (teuren) Depressionsbehandlung. Dass Kassen das Drogendoping bezahlen, macht es nicht besser, die zahlen auch Blödsinn wie Homöopathie.

 

[Nero]

@Yolinda:

Der niedergelassene Arzt hat keinen Vorteil davon, Testosteron zu verschreiben. Auch die Pharmariesen machen nicht das große Geschäft. Testosteron ist vermutlich ein Nischenmarkt, der von eher unbekannten Firmen bedient wird. Die Großen konzentrieren sich auf Blutdrucksenker und Tumormedizin.

Mein Bekannter hatte keine Depression. „ Antriebsschwäche“ trifft den Zustand viel besser. Er hat dauernd gejammert, dass er sich sie ein nasses Handtuch fühle, genauso labberig.

Eine wirksame Depressionsbehandlung ist mir nicht bekannt. Viele Disziplinen versuchen es, aber eine Erfolgsgarantie gibt es bei keiner. Welches sollen die „krebserregenden Medikamente“ sein? Eine solche schwere Anschuldigung hat es verdient, ausführlich und präzise dargestellt zu werden.

 

[HoneyBadger]

Geht's hier noch um Drogenpolitik oder chattet ihr zwei nur?

--- [2015-10-20 12:39 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

@PaRaDoX: Gibt's da irgendwie ein Protokoll oder so dazu? Würde gerne mal lesen, was da so gesprochen wurde. Klingt interessant.

 

[Nero]

Geht's hier noch um Drogenpolitik oder chattet ihr zwei nur?

Wenn Du mitmachst sind wir schon zu dritt.

Lass Dir was einfallen.

 

[Kenobi van Gin]

da wurde nämlich seitens des Drogenbeauftragten der Polizei gesagt, dass man in Gebieten, wo die Droge bisher nicht auftrat, keine Präventionsarbeit leistet, um eben nicht noch auf die Droge (primär Wirkung und Preis) aufmerksam zu machen

Puh, da weiß ich aber echt nicht, was ich von dem Ansatz halten soll
Klar, ich verstehe, welcher Gedanke dahinter steckt. Aber im Zweifelsfall wird dann eben jemand, der das Zeug zum ersten Mal irgendwo angeboten bekommt, Zuschlagen, weil er nicht weiß, welche Folgen das haben kann. Und schon haben wir ein Opfer, das vielleicht mit Aufklärung hätte verhindert werden können.

Auf der andern Seite kostet natürlich auch Aufklärung mehr, als keine Aufklärung. Wäre also noch die Frage, was da wirklich statistisch mehr bringt

 

[HoneyBadger]

@Kenobi van Gin: Ich habe von dem Ansatz ehrlich gesagt auch so zum ersten Mal gehört. Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten, dass eine frühe und intensive Aufklärung mehr bewirkt, als die Scheuklappen aufzusetzen. Wenn es da allerdings Zahlen zu geben sollte, die das widerlegen, bin ich zumindest gewillt, meine eigene Meinung nochmal zu überdenken.

 

[Yolinda]

Mein Bekannter hatte keine Depression. „ Antriebsschwäche“ trifft den Zustand viel besser. Er hat dauernd gejammert, dass er sich sie ein nasses Handtuch fühle, genauso labberig.

Also typische Depressionssymptome. Möglicherweise wird deinem Bekannten eine wirksame antidepressive Behandlung vorenthalten.

Eine wirksame Depressionsbehandlung ist mir nicht bekannt.

Das ist solange nicht schlimm, wie du dich nicht als Therapeut versuchst.

Eine solche schwere Anschuldigung hat es verdient, ausführlich und präzise dargestellt zu werden.

Testosteron ist krebserregend. Dass du sowas nicht weißt, disqualifiziert dich für weitere Betrachtungen. Mach einen Thread dafür auf, hier gehts eigentlich um Drogen.

 

[keinbenutzername]

...Aber im Zweifelsfall wird dann eben jemand, der das Zeug zum ersten Mal irgendwo angeboten bekommt, Zuschlagen, weil er nicht weiß, welche Folgen das haben kann. Und schon haben wir ein Opfer, das vielleicht mit Aufklärung hätte verhindert werden können....

das nennt sich dann aber natürliche Selektion.
Wer erwachsen ist und so blöde ist sich irgendwas reinzupfeifen ohne die Risiken zu kennen, dem gehört es auch nicht anders.
Als Erstkonsument wohl gemerkt.
Ich werde es sowieso nicht verstehen können wie man sich seinen Körper mit dem Konsum von harten Drogen, Alkohol und Nikotin kaputt machen kann.
Wer aber tatsächlich einfach was nimmt ohne sich vorher rudimentär zu informieren, der hat echt ein Problem.
Und zwar nicht mit Drogen, sondern ein Problem mit seiner Risikobewertung.

 

[Nero]

Testosteron ist krebserregend. Dass du sowas nicht weißt, disqualifiziert dich für weitere Betrachtungen.

So ein Quatsch!!!!

Das Schauermärchen ist längst widerlegt.

http://www.prostata.de/m_1207_testosteron.html

 

[keinbenutzername]

naja.
Ganz falsch ist das natürlich nicht. Ist doch auch echt logisch, dass Wachstumshormone Krebs fördern, oder lieber Nero?
Dein link ist nett, aber nicht aussagekräftig da es ja nur um Prostatakrebs geht.
Du willst jetzt also aufgrund einer Studie über Prostatakrebs die krebserregende Wirkung von Testosteron komplett ausschließen?
Echt?
Sehr wohl fördern hohe Testosteronkonzentrationen z.B. Leber- und Nierentumorbildung.

Da haben sich ja 2 gefunden.
Nero glaubt nicht an wirksame Medikamente gegen Depressionen und auch nicht daran, Doping mit Testosteron Krebs fördern kann.
Yolanda glaubt bei jedem der rumjammert und Antriebsschwäche hat gleich medikamentös gegen Depressionen vorgehen zu müssen.

Ich hoffe nur keiner von euch beiden behandelt Patienten oder hat sonst im Beruf viel mit Menschen zu tun.
Auch hoffe ich, ihr verbreitet eure "Meinungen" nicht in eurem Freundeskreis. Wobei ich da bei nero gar keine Bedenken habe.

 

[Seonendseounli]

Drogenpolitik -> Biochemische Wirkung von Hormonen -> Depression: Symptome & Behandlungsmöglichkeiten -> Krebs

 

[keinbenutzername]

mal schauen wie es weitergeht.
Scheint das Symptom zu sein wenn sich in einem Thread alles wiederholt.

Einer schreit "Drogen sind böse", trinkt dabei sein Bierchen und zockt WoW nebenher.
Dann dreht sich wieder alles im Kreis.

 

[PaRaDoX]

@foesenMurz:

Da muss ich mal nachfragen. Es war eine öffentliche Veranstaltung, evtl. gibt es da wirklich etwas Schriftliches was ich bekommen könnte.

Ob es zu diesem Ansatz der "Nichtprävention" schon Zahlen gibt weiß ich nicht, das wurde nicht explizit angesprochen. Aber auch diesbezüglich werde ich mich mal schlau machen. Zumindest kann ich sagen, dass die Präventionsarbeit in Bezug auf Crystal Meth in meiner Region nicht unbedingt den durchschlagenden Erfolg hatte, liegt u.a. auch an der Nähe zu Tschechien wo der Dreck größtenteils herkommt.

 

[Nero]

Ich werde es sowieso nicht verstehen können wie man sich seinen Körper mit dem Konsum von harten Drogen, Alkohol und Nikotin kaputt machen kann.

Umso größer wird die Überraschung für Dich sein, wenn Du trotzdem den Gang alles Irdíschen gehst.

Auch Musterschüler leben nicht ewig und werden mitunter krank.

Ich fand besonders den Punkt Prävention interessant, da wurde nämlich seitens des Drogenbeauftragten der Polizei gesagt, dass man in Gebieten, wo die Droge bisher nicht auftrat, keine Präventionsarbeit leistet, um eben nicht noch auf die Droge (primär Wirkung und Preis) aufmerksam zu machen.

Alles, was ich über Crystal Meth weiß, habe ich in "Breaking Bad" gelernt. Hatte die Serie nicht weitere Verbreitung als alle Präventionsarbeit?

 

[HoneyBadger]

@PaRaDoX: Das wäre nicht schlecht. So einen Vortrag würde ich mir durchaus auch anhören.
Ich weiß auch nicht so recht, wie man auf die grandiose Idee kommen kann, sich Zeug wie Meth, Heroin, Crack, Krokodil oder so reinzupfeifen, tue mich aber dennoch sehr schwer damit, es dem einzelnen Mündigen, sofern niemand drittes negativ involviert ist, verbieten zu wollen. Ich für meinen Teil habe nicht im Geringsten das Bedürfnis, dass probieren zu wollen. Das ist wohl eine Mischung aus gesundem Menschenverstand und Aufgeklärtheit. Nur habe ich kein Recht, über die freie Entscheidung eines anderen zu urteilen, wenn er mir oder anderen damit nichts tut.

@Nero: Breaking Bad hatte nie das Ziel aufzuklären. Dort wird eine fiktive Geschichte erzählt, die ein Thema behandelt, dass es tatsächlich gibt. Das ist Unterhaltung. Nichts Ideelles, nichts Politisches und auch nichts Medizinisches.

 

[keinbenutzername]

Umso größer wird die Überraschung für Dich sein, wenn Du trotzdem den Gang alles Irdíschen gehst.

Auch Musterschüler leben nicht ewig und werden mitunter krank.

wo schreibe ich das?
Du hast ein Aufmerksamkeits- und Interpretationsproblem.

Ich plädiere keinesfalls für ein Leben ohne Laster und ohne Drogen.
Nur finde ich halt, bevor man sich was einwirft sollte man die Wirkungen, Nebenwirkungen und Spätfolgen kennen und das mit in seine Entscheidung ob man mit einer Droge anfangen will einbeziehen.
Für mich selbst kommt Chemie nicht in Frage und ich habe das auch nie wissentlich konsumiert.
Es ist doch ein Unterschied, und das musst selbst du wissen, ob man sich 1-2 mal die Woche ein paar Bier oder ne Tüte reinzieht, oder Crystal Meth...

 

[PaRaDoX]

@foesenMurz:

Ich kümmere mich drum, wenn es was gibt, poste ich es hier.

Ich verstehs ehrlich gesagt auch nicht, wie man sich solche harten Drogen reinpfeifen kann. Nicht dass Alkohol oder Gras (mental) nicht abhängig machen könnten, aber Crystal Meth, Heroin oder Krokodil (grad die Krododil Bilder von Kosumenten sind richtig krass) sind schon eine ganz andere Hausnummer. Ich verstehe da insbesondere nicht, wieso man nicht bei legalen oder "weichen" Drogen bleibt. Ist ja nicht so, dass Gras oder Alkohol keine Wirkung hätten. Wenn man Kummer oder Stress hat, kann man sich doch auch mit ein paar Bier oder ein zwei Joints abschießen und wacht am nächsten Morgen zumindest mehr oder weniger regeneriert auf.