Backup Lösung: möglichst sicher, möglichst plattformunabhängig

[60FPS]

Hallo liebe Leute,

Ich habe gerade bemerkt, dass ich einige "persönliche" Dateien wie Fotos etc. einfach so auf meinem Laptom rumliegen haben; dh. sollte ich diesen verlieren bzw. die HDD sterben wäre alle Erinnerungen daran sofort weg...

Darum suche ich jetzt nach einer möglichst sicheren Backup Variante; möglichst an kein Betriebssystem oder Dateiformat gekoppelt (ich habe einen Mac und mehrere Windows Pcs...deshalb möglichst für alle nutzbar).
Online Angebote ala Dropbox etc sind mir zu unsicher...falls das jemand vorschlagen wollte.

Die Rustikalvariante wäre wohl einfach 2 externe Festplatten zu verwenden und diese laufen auf den letzten Stand zu bringen...Gibt es denn noch eleganter Lösungen? Ich habe mal Time Capsule von Apple via Google gefunden...

Was würdet ihr mir empfehlen?

 

[Fhynn]

Wie viel willst du ausgeben?

Grundsätzlich: Backup nie im gleichen Gebäude aufbewahren wie die Ursprungsdatei. Das wird dir aber ziemlich sicher zu kostspielig sein und als Privatperson kaum ohne entsprechenden Aufwand umsetzbar sein.

Daher ...

Kleines NAS im Kämmerchen o.Ä. - wobei du da auch mal eben mit 300-400€ dabei bist. Oder halt die Ursprungslösung: Alles auf USB Sticks schaufeln

 

[gelöschter Benutzer]

Die effizienteste und sicherste Lösung: Eigenen Server im Heimnetz via SSH erreichbar machen und dann rsync; gibt es für alle gängigen OS aber du benötigst für die Mac-Version vermutlich die Entwickler-Tools und optional homebrew.

Allerdings kann man die gängigen NAS auch einfach via SMB oder Time Machine nutzen, vielleicht wärst du damit als rechercheunlustiger Mensch (bist du das?) eher beraten.

 

[LemonDrops]

Online Angebote sind wesentlich sicherer und billiger, als alles was du dir zusammenbasteln kannst. Es gibt auch viele deutsche Anbieter. Alternativ würde ich mir einen vServer mit OwnCloud o. ä. aufsetzen.

 

[gelöschter Benutzer]

Online Angebote sind wesentlich sicherer

nein.

 

[LemonDrops]

Ich habe kein klimatisiertes Rechenzentrum mit Löschanlage und unterbrechungsfreier Stromversorgung bei mir zu Hause, außerdem kann hier jeder Zeit jemand einbrechen und das Zeug wegtragen.

 

[eraser]

Ich denke er wollte sagen, dass sich online und sicher widerspricht. Damit hat er auch nicht unrecht.
Für mich wäre eine Onlinelösung auch nichts. Wenn ich von einer guten Fototour wiederkomme, hab ich schonmal 50GB und mehr an Daten. Muss ja alles erstmal hochgeladen werden. Und auch wenn das ein Extrem sein mag, könnte man diese Lösung ebenfalls nicht nutzen für zb eine schnelle Sicherung einer beliebigen Installation und ist zusätzlich von der Leitung abhängig.

Ich würde ebenfalls ein NAS empfehlen, bzw einfach eine extra externe Platte. Ich nutze meinen Mac zum sichern mit TimeMachine. Hier binde ich alles aus dem ganzen Netzwerk ein was ich wann gesichert haben mag und fertig.

 

[The_Emperor]

Ich denke er wollte sagen, dass sich online und sicher widerspricht. Damit hat er auch nicht unrecht.

Absolut richtig, genau aus diesem Grund sind Diskussionen ob Backups in der Cloud eine Lösung wären fehl am Platz.

Wenn es Plattformunabhängig sein soll wäre die billigste Lösung die klassische externe 2,5 Zoll Festplatte mit FAT32 Dateisystem die man ein mal im Monat aus dem Keller holt.

 

[mathmos]

Bei FAT32 sollte man aber beachten, dass das Dateisystem nur mit Dateigrößen bis zu 4 GB zurecht kommt. Je nach Art der zu sichernden Dateien könnte das zum Problem werden.

Online, z. B. per Dropbox, Owncloud und Co. würde ich nur zusätzlich (und dann auch nur verschlüsselt) sichern. Allein sich darauf zu verlassen kann böse nach hinten losgehen (z. B. hat der Entwickler Tony Mountjoy seine Projektdaten verloren, weil er das Zeug ausschließlich auf Megaupload "gesichert" hatte).

 

[The_Emperor]

FAT32 ist generell nicht mehr zeitgemäß, wäre aber der "kleinste gemeinsame Nenner" wenn man Kompatibilität zu Windows, Linux und Mac haben will. Oder kann man unter Mac schon nativ auf NTFS Laufwerke zugreifen?

 

[mathmos]

War auch nur als Anmerkung gedacht. Hatte mir auch mal ins Knie geschossen und FAT32 empfohlen. Leider sollten damals einige ISO-Dateien jenseits der 4 GB gesichert werden...

NTFS-3G sollte meines Wissens auch unter Mac funktionieren. Mangels Mac kann ich allerdings keine Aussage treffen, wie gut.

 

[eraser]

Kostenlos hab ich nix gefunden vor ein paar Monaten, das wirklich funktioniert hätte bzgl Mac und NTFS, wie ich mir das vorstelle. Würde ich auch nicht empfehlen. Wozu auch? Das Format kann ja über Netzwerke von jedem Client aus beschrieben/gelesen werden.
Es schreibt/liest ja erstmal der Mac, bevor es über das Netzwerk weitergegeben wird.

 

[gelöschter Benutzer]

Ich denke er wollte sagen, dass sich online und sicher widerspricht. Damit hat er auch nicht unrecht.

Danke, aber nein. Ich wollte nur sagen, dass Online-Angebote nicht automatisch sicherer sind, weil sie angeblich von Leuten mit Ahnung betrieben werden.

Zudem ist Cloud-Speicher i.d.R. teurer als eine Netzwerkfestplatte. Bei 20W/h sind das 4€ im Monat und man hat das Ding zu Hause. 4TB HDD kosten im Doppelpack 300€. Dropbox hat 1TB Speicher (also ein Viertel), ist weitaus langsamer (weil über das Internet gesichert wird) und kostet 10€/Monat. Das hätte man über die Laufzeit einer Festplatte (3-4 Jahre+) locker "drin", vor allem die private Zeit und die Rechenzeit des Clients mit einbezogen.

Als Dateisystem wäre ich für das, was bei dem NAS dabei ist. In der Regel also ext3.

 

[The_Emperor]

Als Dateisystem wäre ich für das, was bei dem NAS dabei ist. In der Regel also ext3.

Da kommen zwei paar Schuhe durcheinander. Das Dateisystem ist nur bei meinem Lösungsvorschlag von Bedeutung da die Auslegung darauf gerichtet war zum kleinsten Preis zu möglichst vielen Betriebssystemen kompatibel zu sein ohne mit einem größeren Installationsaufwand verbunden zu werden. Bei einer NAS ist es wurscht da die Daten von der NAS und nicht vom Client geschrieben werden.

 

[Matte]

Wenn es Plattformunabhängig sein soll wäre die billigste Lösung die klassische externe 2,5 Zoll Festplatte mit FAT32 Dateisystem die man ein mal im Monat aus dem Keller holt.

Nein und ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung.
Backups sollten auf mindestens zwei unterschiedlichen Datenträgern angelegt werden.
So eine FP kann auch einen mechanischen Defekt erleiden. Bei mir war es genau in dem Moment so, wo ich sie gebraucht hätte.

Gruß Matte

 

[60FPS]

Danke euch für die zahllosen Zuschriften.

Ich kann natürlich nicht auf alle direkt sinnvoll antworten; aber mal soviel zu online: Ich habe generell große Bedenken darüber sehr persönliche Daten dort preiszugeben. Natürlich habe ich auch keine Löschanlage etc. zuhause. Aber mit geht es dabei primär um Fotos und Texte die mir einfach wichtig sind.

Ich denke ich werde die Variante mit den 2 dezidierten TB Festplatten nutzen. Dass beide gleichzeitig einen mechanischen Defekt erleiden und es an zwei verschiedenen Orten Feuer gibt ist wohl ein verschmerzbares Risiko. Welche Platten sind denn bei gutem preis am verlässlichsten? Dateisystemmäßig ist es halt beschissen; ntfs läuft nicht nativ unter mac. Aber dafür scheint es ohnehin keine gute Lösung zu geben ;-(

Ich möchte aber unabhängig davon ohnehin schon länger einen NAS verwenden. Was würdet ihr mir dafür raten an Geräten? Welche Anbieter? Worauf achten? Ist auch mein Router von Bedeutung? Soll ich ein eigenes Netz (ohne Onlineanbindung) für NAS einrichten?

 

[gelöschter Benutzer]

Zum Thema "Cloud ist professionell und sicher": http://www.golem.de/news/selective-sync-dropbox-fehler-loescht-daten-von-anwendern-1410-109817.html

Meine Fresse. Anfängerfehler, alte Software nicht auszusperren...


@60FPS: Festplatten lässt man gerne mal fallen und/oder vergisst Backups. Ich würde lieber auf was Automatisiertes setzen. Also 1-2 NAS.

Zu den Platten und dem NAS: Wir sind uns hier eigentlich einig, dass die WD Red 3TB im Moment das beste P/L-Verhältnis bieten.
Als NAS-Gehäuse hängt es davon ab, wie sehr du dich mit Serveradministration auskennst. Wenn Linux für dich bisher nur ein Fremdwort war, lohnt es sich nicht, einen eigenen Server (hier empfehle ich den Dell T20 oder wenn es etwas mehr kosten darf, einen HP Microserver Gen8) aufzuziehen – auch FreeNAS etc. ist dann wohl eher nicht zu empfehlen. Über die Synology DiskStation DS214+ habe ich nur Gutes gehört, ein Kunde von mir hat die im Einsatz und bisher keine Probleme. Auch die Qnap-Dinger sind wohl ganz gut.

Bei den NAS-Geschichten lohnt es sich immer, die c't zu kaufen und sich die Tests dort mal durchzulesen. Die wissen was sie tun und gehen auf Vor- und Nachteile sehr detailliert ein.

 

[LemonDrops]

@phre4k: Diese Nachricht bedeutet nicht viel. Kein Backupsystem der Welt ist 100% sicher und bei über 200 Millionen Nutzern ist es unausweichlich, dass Daten irgendwann verloren gehen. Das Selbe passiert bei 200 Millionen NAS-Systemen. Würde man deinem Standard folgen, wäre kein Backupsystem nützlich. (Davon abgesehen ist Dropbox kein explizierter Anbieter für Cloudbackups.) Man kann ein NAS auch mit einem Cloud-Service verbinden, sicherer kann man als Privatperson keine Backups machen.

Dropbox speichert die Daten übrigens verschlüsselt, so dass kein Dritter damit etwas anfangen kann. Das sollte man für seine Backups auch in Erwägung ziehen.

 

[Shinigami]

Dropbox speichert die Daten übrigens verschlüsselt, so dass kein Dritter damit etwas anfangen kann. Das sollte man für seine Backups auch in Erwägung ziehen.

Wenn etwas in die Cloud geladen wird, dann doch bitte selber zuvor verschlüsseln.

 

[Fhynn]

Ich vertraue grundsätzlich keiner Cloud, egal wie verschlüsselt das ist. Das Zeug liegt dann im Netz und das will ich nicht ... Ich liebäugle seit geraumer Zeit mit dem http://geizhals.de/synology-diskstation-ds414j-a1095047.html als NAS; aber bisher waren die finanziellen Kapazitäten nicht gegeben. Als Festplatten sind die erwähnten WD Red sehr brauchbar, die 3TB Variante hat so mit das beste TB/Preis (34€ pro TB) Verhältnis.

lg,