Sehr spannendes Thema! Ich habe damit so gegen 2008 mit einem Freund angefangen, wobei wir zur der Zeit nicht einmal wussten, dass es dafür sogar einen eigenen Begriff im Englischen gibt.
Unser erstes Ziel war ein stillgelegtes Industriegelände in Berlin (dort gibt es, wenn es auch stets weniger wird, viel zu sehen in der Richtung), dass aber mittlerweile fast komplett verschwunden ist. Besagter Freund ist sehr fotografieinteressiert und hatte das Areal zufällig entdeckt, als er eine Freundin unweit des Ortes besucht hatte. Wir sind dann an einem Sonntag Morgen schließlich hin und haben dort mehrere Stunden verbracht. Mal eine kleine Beschreibung in Textform:
Vom Eingangstor aus, welches sich am Ende einer Einfahrt einige Meter von der Hauptstraße entfernt befand, führte ein recht müllgesäumter Weg in einen Wald, wobei am Wegesrand schon zwei bis drei verlassene Gebäude standen - Umkleiden und sowas wie ein Vereinshaus, wie wir später feststellen mussten, da wir auch einen kleinen, zugewachsenen Sportplatz fanden, wo sich Bäume, Sträucher und Metallzaun schon halb vereint hatten. Links neben dem Weg verlief, schon völlig zugewachsen, ein Gleis, welches sich später in mehrere aufteilte, sowie außerdem zwei große, grün angestrichene Rohrleitungen, wie man sie manchmal aus alten Industriegeländen halt kennt. Der Weg endete schließlich im Gestrüpp, nachdem wir aber einen Weg gefunden haben, erwartete uns ein altes Bürogebäude sowie eine verlassene Fabrik! In das Bürogebäude gab's kein Hereinkommen (alle Erdgeschossfenster und Türen mit Stahlplattensperren versehen), selbiges bei der Fabrik; JEDOCH hatte diese zwei Leitern auf's Dach, wobei eine mit Stacheldraht versperrt war und die andere nicht (ich schätze, da hatte schon jemand nachgeholfen).
Jedenfalls konnte man, was nicht ganz ungefährlich war, über jene Leiter rechts in eins der zerbrochenen Fenster hereinsteigen, was er zuerst und ich dann schließlich auch getan haben. Vorher haben wir überprüft, ob wir auf diesem Weg auch wieder zurückkommen (wichtig für Neulinge und die jüngeren Interessierten!). Das ging problemlos, also pirschten wir durch die Anlage - viel zu sehen gab es leider nicht, aber einige Poster und zurückgelassene Kleidung und Hüte bewiesem uns definitiv, dass es sich um eine Fabrik mit vietnamesischen Gastarbeitern gehandelt haben muss. Auch einige DDR-Slogans waren noch an der Wand.
Mittagessen hatten wir, mit nur einem kleinen mulmigen Gefühl, auf dem Fabrikdach, da es ein schöner Sommertag war - und von da aus entdeckten wir den "richtigen" Schatz, ein riesiges, aufgegebenes Distributionszentrum einer bekannten Supermarktkette! Leider konnten wir beim besten Willen keinen Eingang finden, obwohl das Gebäude an sich schon beeindruckend genug war, inklusive der Gleisanlage für das Entladen von Gütern.
Wir waren später nochmal dort, 2013 gab es dort fast nichts mehr, statt des Distributionszentrums steht dort nun ein Baumarkt, den man mit einer neuen Straße und der Entfernung sämtlicher Bäume erschlossen hat.
Ich würde gerne Fotos zeigen, die befinden sich aber auf meinem Heim-PC, auf den ich für eine ganze Weile keinen Zugriff haben werde; sie werden aber bei Interesse nachgereicht, sobald ich die Möglichkeit habe.
Im Laufe der letzten vier Jahre waren wir dann noch in einem alten Studentenwohnheim, einem Krankenhaus (recht gruselig, haha), einer Spionagestation (
) und, das war das Beste überhaupt bisher, einem fertiggestellten, aber nie benutzten Einkaufszentrum - inklusive enormer Belüftungsanlage mit Wartungsgängen usw., das war fantastisch!