Snowden hält sich derzeit in Moskau auf. Sein Asyl in Russland wird aber kommenden Monat auslaufen. Eine Verlängerung gilt als äußerst wahrscheinlich, dennoch sorgt dieser Anlass für öffentliche Spekulationen.
"Er [Snowden] ist erst Anfang 30 und will sicher nicht den Rest seines Lebens auf der ganzen Welt gejagt werden oder von einem Asyl zum nächsten wandern", sagte Maas der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Eine Rückkehr in die USA mit dem Ziel, sich einem Prozess zu stellen, sei in Snowdens Sinne, denn "sonst wird er immer auf der Flucht sein vor den US-Strafverfolgungsbehörden", sagte Maas.
Die der Pressefreiheit verschriebene NGO "Reporter ohne Grenzen" (ROG) zeigte sich in einer Pressemitteilung empört über die Äußerungen Maas'. "Statt Edward Snowden zu raten, sich in den USA zu stellen, wo er mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen muss, sollte Bundesjustizminister Heiko Maas sich lieber öffentlich dafür einsetzen, dass die Bundesregierung Snowden sicheren Aufenthalt in Deutschland garantiert ", sagt ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin. "Es ist ein Skandal, dass Snowden in einem Land wie Russland leben muss, das die Pressefreiheit mit Füßen tritt und das Telefonate und Internet seiner eigenen Bürger mit dem Spähprogramm Sorm überwacht ." Zudem müsse der Schutz von Journalisten und Whistleblowern in Deutschland insgesamt durch wirksamere Gesetze verbessert werden.
Ein Asyl für Snowden in Deutschland gilt derzeit jedoch als äußerst unwahrscheinlich. Auch Maas zeigte sich diesbezüglich skeptisch.
Quelle: dpa via Yahoo! Nachrichten
Zuletzt bearbeitet: