• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

"Angst" vorm Kinderkriegen

TheOnly1

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Ich weiß nicht genau, wo und wie ich hier den Einstieg finden soll, aber im Prinzip geht es ums "Kinderkriegen".
Meine Frau und ich sind seit 2 Jahren verheiratet, haben ein Haus, einen Hund, wirklich gute Einkommen und führen (denke ich) mehr oder weniger eine "perfekte" Ehe.
Wir wollten beide von Anfang an Kinder bzw. "ein Kind". Das Ganze war grob so in Richtung Ende diesen Jahres geplant, also das "Versuchen".
Ich muss aber ehrlich sagen: Ich kriege das zusehends Panik. Und zwar aus mehreren Gründen:
Unser "best friend Ehepaar" hat zwei Kinder (2 und 4) und ich liebe die beiden und bin auch Pate von einem, aber sorry, wenn wir da sind, empfinde ich das teilweise als den Vorhof zur Hölle. :D
Die Kinder schreien, motzen, machen Ärger, trollen, streiten, werfen Sachen runter...Ich bin da nach 4 Stunden Besuch durch. Komplett. Als -an sich- Unbeteiligter!! Ich VERSTEHE NICHT, wie man das jeden fucking Tag als dann auch noch Verantwortlicher überleben soll. Ich meine das so, wie es da steht: Ich verstehe es nicht. Das erscheint mir völlig unvorstellbar.
Ich bin jemand, ich brauche meine Zeit für mich. Um mich zu erholen, um runter zu kommen, um Energie aufzuladen. Ich sehe nicht, wie das mit einem Kind noch gehen soll. Ich funktioniere schlichtweg nicht, wenn ich diese "Aufladezeiten" nicht bekomme. Daran kann ich nichts ändern.
Dazu kommt, dass ich mir trotz unseres Einkommens Sorgen ums Geld mache. Einer von uns wird ja erstmal ins Elterngeld fallen und das ist bei 1800€ gedeckelt. Das ist mir viel zu wenig, um mich zu beruhigen. Was ein Kind kostet ey...und dann verringert sich noch ein die Einnahmeseite. Da bin ich vermutlich ein bisschen paranoid, aber mich triggert das trotzdem.
Und dann überhaupt diese Verantwortung. Ich mein gut, ich schätze, DA wächst man irgendwie rein. Ich hatte Anfangs auch Angst mit dem Hund ein Wochenende allein zu sein, aber der lebt auch noch und inzwischen ist das kein Thema mehr, aber ein Kind ist halt ein fucking Mensch...das ist irgendwie ne ganz andere Nummer. (Und ich liebe unseren Hund, so ist das nicht...)
Und noch tausend andere Sachen, wie zB die politische Entwicklung, Klima und was weiß ich alles.

Jetzt könnte man ja denken "der will eigentlich gar kein Kind" aber das stimmt halt auch nicht.
Ich bin absolut sicher, dass das "das Beste" ist, was man im Leben machen und erreichen kann und das kaum etwas erfüllender ist als eigene Kinder zu haben. Ich sehe auch super viele coole Situationen vor mir und will das im Leben erlebt haben. Kaum etwas wird man am Ende des Lebens mehr bereuen als keine Kinder gehabt zu haben - Glaube ich zumindest.
Tja.

Es ist übrigens nicht so, dass ich das nicht auch mit meiner Frau so offen besprechen würde - falls dieser Eindruck entsteht.
Bloß sie sagt halt sinngemäß "du machst dir immer zu viel Sorgen, das klappt schon alles, wir haben die besten Voraussetzungen, man passt sich da an, man wächst da rein...usw..."
Und im Prinzip hat sie ja recht: Ich bin ein absoluter "alles über-denker", ich gehe fast immer vom worst case aus und ich sehe ja so viele Menschen, bei denen es klappt und funktioniert, die tatsächlich teilweise sehr viel schlechtere Voraussetzungen haben als wir...Angst habe ich trotzdem und das nervt mich. Insbesondere weil meine Frau da irgendwie nur positiv gegenüber zu sein scheint...
Und meine Hauptangst ist dann halt, dass ich mit der Situation "Kind" nicht glücklich werde und dass am Ende unsere Ehe darunter leidet oder was weiß ich. Denn klar ist für mich auch: WENN wir das Ding mit dem Kind starten, dann will ich da auch zu 100% investiert sein und die Verantwortung dafür übernehmen.

Keine Ahnung, was ich jetzt hier will, aber vielleicht hat ja einer was Schlaues dazu zu sagen... :D
 

Kirov

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So wie dir geht es vielen Menschen. Ist ja auch eine große Veränderung und Verpflichtung im Leben, wenn ein Kind kommt. Da sind Ängste normal. Die meisten Menschen sagen im Nachhinein, dass sich bei der Geburt des Kindes "ein Schalter im Kopf umlegt" und die ganzen Zweifel wie weggeblasen sind. Das weckt neue Lebensgeister. Habe es selbst gesehen, wie -in meinen Augen- hoffnungslose Kasper auf einmal zu verantwortungsbewussten Vätern werden. Insofern seh' ich das so wie deine Frau: das wird schon.
 

Lokalrunde

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Ich selbst habe mich gegen Kinder entschieden und bin damit auch zufrieden. Bei Dir existiert aber nun mal der Kinderwunsch und da das bei Deiner Frau ebenfalls der Fall zu sein scheint und Ihr auch sonst alle Voraussetzungen dafür erfüllt, solltest Du Dich darauf einlassen und in die Situation "hineinwachsen". Was letztlich sein wird, weiß niemand, denn die Zukunft kann vieles ändern.
Die Kinder schreien, motzen, machen Ärger, trollen, streiten, werfen Sachen runter...Ich bin da nach 4 Stunden Besuch durch. Komplett. Als -an sich- Unbeteiligter!! Ich VERSTEHE NICHT, wie man das jeden fucking Tag als dann auch noch Verantwortlicher überleben soll. Ich meine das so, wie es da steht: Ich verstehe es nicht. Das erscheint mir völlig unvorstellbar.
Ich kenne das. Trotzdem bin ich auch der Meinung, dass es nochmal etwas völlig anderes ist, wenn es sich dabei um die eigenen Kinder handelt. Ich weiß jetzt nicht, wie sehr Ihr mit dem Paar befreundet sein, also wie "dicke" Ihr seid. Aber vielleicht kannst Du oder könnt Ihr ja trotzdem mal darüber reden.
 

TheOnly1

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  • #4
Die meisten Menschen sagen im Nachhinein, dass sich bei der Geburt des Kindes "ein Schalter im Kopf umlegt" und die ganzen Zweifel wie weggeblasen sind
Ja...eigentlich "muss" das ja auch irgendwie so sein, ansonsten würde es die Menschheit vermutlich schon längst nicht mehr geben. Mir fehlt halt nur das Vertrauen in diesen "Schalter".

Ich weiß jetzt nicht, wie sehr Ihr mit dem Paar befreundet sein, also wie "dicke" Ihr seid. Aber vielleicht kannst Du oder könnt Ihr ja trotzdem mal darüber reden.
Eigentlich sind das mit unsere besten Freunde.
"Problematisch" ist hierbei aber, dass wir alle vier auf leicht unterschiedliche Art und Weise ein bisschen "socially awkward" sind, wir reden über so "Gefühlssachen" nicht gerne. :D
Wobei wir das Thema durchaus hin und wieder mal haben. Ein wirklich dauerhaftes, ernsthaftes Gespräch im Detail ist aber eben schwierig.
Ein für mich spannender Satz, der da zwischendurch mal gefallen ist, lautet "Mit Kindern sind die Höhen höher und die Tiefen tiefer."

Wir waren gestern übrigens wieder bei besagten Freunden, zusammen mit anderen Freunden inkl. eines weiteren noch kleineren Kindes.
Da waren dann also ein 1,5 Jahre altes Kind, ein 2,5 Jahre altes Kind und ein 4,5 Jahre altes Kind.
Es lief eigentlich so rund drei Stunden ganz gut für mich trotz Dauerlärm, Geschrei und Drama - bis es innerhalb von einem Moment komplett gekippt ist. Dann musste ich auch da raus. Sofort. Wir sind dann auch gefahren. Zuhause bin ich auf dem Sofa dann eingeschlafen. :D

Ich habe dann nochmal mit meiner Frau drüber geredet und die meinte einfach original "sie hat das ganze Geschrei und den Lärm überhaupt nicht wirklich wahrgenommen" Oo
Aber sie hat dann auch etwas sehr kluges gesagt, nämlich dass wir uns unserer Stärken und Schwächen bewusst sein müssen und entsprechend auch mit Kind die Aufgaben verteilen müssen.
Sie kann dieses Drama und das Chaos besser "live" managen, ich habe meine Stärken in der Ruhe und im geplanten Vorgehen. Sie lässt sich sehr schnell (zu sehr) emotional in alles reinziehen und auch einspannen, ich kann mich dafür sehr viel besser von allem abgrenzen und sagen "Jetzt ist Schluss" - etwas was ihr völlig abgeht. Ich bin konsequenter, sie ist verständnisvoller...usw....
Das ist keine schlechte Kombi, glaube ich.
Wenn wir es wirklich schaffen die Rollen und Verantwortlichkeiten (zumindest grob) entsprechend zu legen, dann wäre das auf jeden Fall etwas, was mich etwas "beruhigt".
 

dexter

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Ich würde noch in die Waagschale werfen, wie lang ihr vor der Heirat zusammenwart.

Ansonsten bin ich absolut Kontra Kind, ich versteh schon nicht, wie sich Leute einen Hund ans Bein binden. Insofern bin ich kein guter Ratgeber.
 

redbeard

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Hoert sich fast alles wie bei mir an, nur dass ich mittlerweile nicht mehr glaube etwas zu verpassen wenn ich keine Kinder bekomme und dem Punkt ergo widersprechen wuerde.

Ich brauche auch Zeit fuer mich; das kann per se in einer Partnerschaft schon herausfordernd sein, selbst wenn man nicht zusammen wohnt.

Durch meine Partnerin die zwei Kinder hat bin ich ziemlich nah an "Kinder haben" dran, sehr viel mehr auch als z.B. bei "ich besuche meine Nichten/Neffen mal fuer nen Wochenende" oder "Spieleabend mit Kids bei Freunden" und weiss deswegen mittlerweile auch dass es - zumindest fuer mich - das Falsche gewesen waere, Kinder zu bekommen. Das war in der Vergangenheit schonmal Thema, haette auch passieren koennen.

Dabei wollte ich auch immer Kinder haben; ich wuerde retrospektiv aber sagen dass ein Grossteil davon gesellschaftlich und auch familiaer gepraegt war. Bei uns gibts quasi niemand "Kinderlosen" in der Family.

Am Ende glaube ich, dass sehr stark introvertierte Menschen (wie du suggerierst zu sein :p) sich entweder fuer Kindern und damit gegen sich oder eben gegen Kinder und damit fuer sich entscheiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das ausgeht und es einen Schalter bei der Geburt gibt, der dafuer sorgt dass man mit weniger Me-Time auskommt.
 

Sibi

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Spannendes Thema!
Zur besseren Einschätzung. Wäre es möglich, dass die Antwortenden ihr ungefähres Alter mit angeben? Könnte die Meinungen dann besser einsortieren.

Zur mir
Werde 30. Mit Partnerin seit 7 Jahre zusammen. Wohnen seit 3 Jahre zusammen.
Aktuell beidseitig kein Kinderwunsch, auch wenn wir beide Kinder lieben.
Die jetzige Situation genießen wir beide sehr. Zeit für sich, spontan sein usw.
 

redbeard

Pirat

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Dann ergaenzend zu oben: 35 Jahre alt, aktiver Kinderwunsch war Mitte bis Ende 20, damals mit Ex-Partnerin (8 Jahre zusammen gewesen); mit Freundin inkl. Kinder seit ~4 Jahren zusammen (Kinder sind 6 und 7 Jahre alt)
 

drfuture

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in der Zukunft
Das mit dem "viel überdenken und Planen" kenne ich und kann ich nachvollziehen.
Deine Ängste ebenso. Ist ähnlich wie ein Haus /ETW zu kaufen... (klingt komisch aber wartet... ;D ) für die meisten ist eine Immobilie auch etwas einmaliges und "fürs Leben". Man gibt mal ein paar 10.000€ für ein Auto aus - aber zig 100.000€ sind dann doch eine ganz andere Hausnummer und man bekommt ebenfalls (ich zumindest) sagen wir Ehrfurcht. Ob das Geld auf Dauer reicht, ob man sich für das "richtige" entschieden hat oder wie es mit Folgekosten aussieht.
Nun geht es mir (ebenso wie dir so wie ich das lese) nicht "schlecht" und ein Immobilienkauf ist natürlich gut geplant; Auch bei Ausfall eines Gehalts bzw. z.B. Arbeitslosengeldes den Kredit bedienen zu können mit eingeplant usw... aber trotzdem bleiben Zweifel. Später nach dem Einzug stellte ich fest das man *natürlich* noch das ein oder andere benötigt - das die Möbel die man mit umziehen wollte nicht passen und irgendwie noch hier und da was möchte... und irgendwie verändert man den Bezug zu Geld etwas - denn entgegen der Ängste vorher - Es geht. Denn auch Da handelt man (ich) wie früher auch - besonnen und kann auf seine Stärken zählen.

Und soooo viel anders ist das mit Kindern in der Tat nicht (meine Tochter ist nun 3 Jahre alt, Immobilie vor ~ 4 Jahren gekauft und vor 2,5 Jahren bezogen).
Einer der besten Sätze die ich zum Thema Kinder gelesen habe und der mich vor der Geburt geprägt hat ist "Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht". Gras kann aber durchaus zu einer extrem schönen, robusten und gepflegten Wiese heranwachsen wenn man ihn regelmäßig pflegt, ihm Grenzen und einen Rahmen gibt sowie mit Dünger, Wasser und genügend Sonne positiv beeinflusst.
Auch so ein Baby ist ein Individuum, ein vollwertiger Mensch und ein Lebewesen und alles andere als Hilflos und unfähig.
Deine Aufgabe ist nicht ein zweites Leben "mit" zu leben und hast damit die "Last" eines Kindes am Bein. Du darfst das Leben deines eigen Fleisch und Blut begleiten und ihm Hilfestellung geben wo immer es nötig ist.

Und ja, selbstverständlich hat man die ersten Jahre eine zig-fach höhere *Arbeits*-Belastung als ohne Kind.
Aber auch hier kommt es auf die Einstellung an und irgendwie hat da auch die Natur in der Tat etwas eingerichtet.... ich bin mind. 1 Jahr lang Nachts mind. 2-3x aufgestanden und war am nächsten Tag komplett Fit in der Arbeit ohne Probleme - und das obwohl ich normal echt nicht der Typ bin der gerne lange Wach bleicht.
Und Klar sind Kinder nicht immer Brav - aber auch hier hat man schon relativ viel selber in der Hand (*Kinder*-Psychologie funktioniert nur nicht immer ganz so wie man evtl. denkt, gibt aber gute Bücher / kann man lernen) damit lässt sich für mich - und das hat bei mir, aber auch bei einer ganzen Menge Eltern im Umfeld recht gut funktioniert - so ein *Kinder lärmen den ganzen Tag rum*, wie du es oben beschrieben hast, durchaus verhindern, wenn man das so nicht möchte.
Wenn du deine Freunde fragen würdest, nehmen die das evtl. auch gar nicht so war - und für die ist das ok und ganz in Ordnung. DANN ist es auch keine Überraschung das es dort so ist - denn es ist eben "normal und ok". Und dann ist das so; Jeder hat hier sein Empfinden und seine Ansicht; Da gibt es für mich weder Richtig noch Falsch.
 

musv

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Meine Frau und ich sind seit 2 Jahren verheiratet, haben ein Haus, einen Hund, wirklich gute Einkommen und führen (denke ich) mehr oder weniger eine "perfekte" Ehe.
Also so ein richtig langweiliges Leben…

Einer von uns wird ja erstmal ins Elterngeld fallen und das ist bei 1800€ gedeckelt. Das ist mir viel zu wenig, um mich zu beruhigen. Was ein Kind kostet ey
Eines eurer beiden Einkommen fällt dann auf 1800€ (+Kindergeld). Oh, das ist ja traurig. Ihr könntet ja Wohngeld beantragen. Oh warte mal, ihr habt ja schon ein Haus. Hmm, das ist natürlich dumm. Wir haben das Elterngeld und die Elternzeit übrigens genutzt und waren mit unserem Kleinen, als er damals 1 Jahr alt war, 1 Monat in Brasilien (Amazonas) und 1 Monat in Thailand. Nie bekommt man leichter als Familie frei, um mal brauchbar lange durch die Welt reisen zu können.

aber sorry, wenn wir da sind, empfinde ich das teilweise als den Vorhof zur Hölle. :D Die Kinder schreien, motzen, machen Ärger, trollen, streiten, werfen Sachen runter...Ich bin da nach 4 Stunden Besuch durch. Komplett.
Mein Kleiner ist mittlerweile 11. Und ja, alles was du hier beschreibst, ist wahr. Viele Eltern kommen dann auch noch mit dem Spruch: "Mit zunehmendem Alter der Kinder werden die Probleme nicht kleiner, es werden nur andere." Und auch das stimmt. Als mein Sohn in der U3-Betreuung in der Kita war, musste ich jeden Tag um ca. 4 Uhr morgens aufstehen, bin dann in die Muckibude geradelt, anschließend zur Arbeit, damit ich ihn dann kurz vor 15:00 Uhr wieder aus der Kita abholen konnte. Eigentlich war ich jeden Tag platt. Bettgehzeit (nicht die des Kindes) war gegen 20:00 Uhr.

ich brauche meine Zeit für mich. Um mich zu erholen, um runter zu kommen, um Energie aufzuladen. Ich sehe nicht, wie das mit einem Kind noch gehen soll. Ich funktioniere schlichtweg nicht, wenn ich diese "Aufladezeiten" nicht bekomme. Daran kann ich nichts ändern.
Da kann ich Dich beruhigen. Je nach Aktivitätsdrang des Kindes kannst du das komplett vergessen. Dazu kommen noch so banale Dinge, wenn du mal in Ruhe auf dem Klo sitzen willst und das Kind dann von außen gegen die Tür hämmert.

Um mal noch einen weiteren Nachteil des Nachwuchses zu erwähnen: Urlaub.
Bist du auf die Ferien festgenagelt, dann hast du verloren. Deutschland + Mittelmeerraum kannst du ganz vergessen. Alles ist in den Ferien überfüllt und 3x so teuer wie außerhalb der Ferien. Die Autobahnen sind verstopft, die Flüge teuer, die Hotels schlecht und ausgebucht.

Jetzt könnte man ja denken "der will eigentlich gar kein Kind" aber das stimmt halt auch nicht.
Ich bin absolut sicher, dass das "das Beste" ist, was man im Leben machen und erreichen kann und das kaum etwas erfüllender ist als eigene Kinder zu haben.
Wenn du nicht bereit bist, Dein Leben zu teilen, etwas zu geben und Verantwortung zu übernehmen, dann lass es. Materielle Probleme hast du zumindest keine.

Auch wenn wir mit unserem Sprössling öfters mal meckern müssen (zockt lieber Fortnite anstatt zu lernen), möchte ich ihn um nichts in der Welt gegen irgendwas materielles eintauschen. Man lebt in den Kindern weiter, man erfüllt sich die Wünsche über Kinder bei Dingen, die man selbst als Kind wollte und nicht bekommen hat. Man leidet mit den Kindern doppelt, wenn irgendwas passiert. Und man merkt natürlich an den Kindern, dass man selbst alt wird.

Bei uns in der Straße wohnt eine Familie mit 8 Kindern. Sie machen einen glücklichen Eindruck. Uns reicht der eine, da er etwas aktiver ist und wir auch gerne mal in den Urlaub fliegen. Auch fehlt für ein 2. Kind noch ein Zimmer in der Wohnung.

Und jetzt noch mal was zum (weiter-)pöbeln.
Ich hatte ja vor ein paar Monaten eine Genderdebatte losgetreten. Und komischerweise sind die Namen, die in der Diskussion so extrem pro Gendern waren, hier genauso extrem contra Kinder. Daraus ergibt sich ein durchaus schlüssiges Gesamtbild.

PS: Eines meiner Lieblings-Uli-Stein-Bilder.
 
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redbeard

Pirat

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Ich hatte ja vor ein paar Monaten eine Genderdebatte losgetreten. Und komischerweise sind die Namen, die in der Diskussion so extrem pro Gendern waren, hier genauso extrem contra Kinder. Daraus ergibt sich ein durchaus schlüssiges Gesamtbild.
Die Relation interessiert mich, kannst du das - gerne in nem neuen Thread - mal aufdroeseln aus deiner Sichtweise? Ich bin pro Gendern genauso wie ein Grossteil meiner Bubble, wo die meisten allerdings Eltern sind; drum kann ich das aktuell so schwer nachvollziehen.
 

PLanB

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Sind Kinder anstrengend? Ja, auf jeden Fall! Nimmt es viel der eigenen Zeit in Anspruch? Auch auf jeden Fall!

Ich erinnere mich noch genau an den Tag nach der Geburt, als ich erst einmal darauf klar kommen musste, dass ich jetzt ins Krankenhaus fahre, wo das Kind, das ich heute Morgen noch im Arm gehalten habe, auf mich wartet. Mein eigenes. Das Kind, um das ich mich nun für den Rest meines Lebens kümmern werde. Natürlich erstmal überwältigend, man wächst aber sehr schnell rein.

Natürlich stellt so ein Kind erst einmal alles auf den Kopf. Es gibt aber auch unfassbar viel zurück. Allein das kleine Wesen aufwachsen und lernen zu sehen, von Tag zu Tag mehr zu können, selbstständiger zu werden. Diesen Weg zu begleiten, ist etwas unendlich Wertvolles. Natürlich kann man es auch so ich-bezogen wie Dexter sehen. Möglichst ungebunden bleiben, keine Verpflichtungen eingehen, jederzeit machen, was man möchte. Oder möchte ich Teil von etwas sein, das ein bisschen größer ist als ich selbst?

Finanziell, solltet ihr wirklich die vollen 1800 Euro bekommen, scheint es euch ja nicht schlecht zu gehen. Ging bei uns auch problemlos trotz Hauskredit, Heizungsmodernisierung, Energiekrise etc.

Ich habe mich auch das ein oder andere Mal schon an die kinderlose Zeit zurück erinnert und mir gedacht – jo, das war einfacher. Auch wie Musv es hier beschreibt mit dem extra Frühaufstehen, um das Kind betreuen zu können – ich bin mitten drin.
Ich würde es dennoch auf keinen Fall missen wollen. Ich würde sogar andersrum argumentieren. Mit 40 würde ich wahrscheinlich eher etwas vermissen, als dass ich jetzt mehr zu tun habe. Schlussendlich redet sich wohl aber jeder die Situation so zurecht, wie er sie gerade hat, ist besser für die mentale Gesundheit :D.

Bin btw 32
 

dexter

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Natürlich kann man es auch so ich-bezogen wie Dexter sehen. Möglichst ungebunden bleiben, keine Verpflichtungen eingehen, jederzeit machen, was man möchte.
Oder man fasst sich einfach kurz. Also ich bin gebunden, hab Verpflichtungen und kann nicht jederzeit machen, was ich möchte. Und nun?
Prinzipiell denke ich, dass man bei solchen Themen kaum gute Ratschläge geben kann. Also kann man schon, nutzt nur meist nix. (Oder wenn's "nutzt", ist es im Nachhinein falsch).
 

PLanB

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Ich wollte hier keinem auf die Füße treten. Natürlich impliziert es das nicht automatisch. Allerdings suprise suprise - haben auch Eltern einen Job, Vereine, pflegebedfürftige Verwandte, Ehrenämter, eine/n Partner*in etc. pp.

Um Dexter zu zitieren:
Ansonsten bin ich absolut Kontra Kind, ich versteh schon nicht, wie sich Leute einen Hund ans Bein binden. Insofern bin ich kein guter Ratgeber.
Das impliziert für mich schon, dass dies ZUSÄTZLICHE Verpflichtungen sind, die man nicht eingehen möchte ;)

Ein Kind ist zudem im Gegensatz zu allen anderen Verpflichtungen die es gibt eben kaum wieder abzugeben. Einen Job kann ich wechseln, ein Ehrenamt ablegen, die Pflege der Verwandten vielleicht auch noch an andere abtreten.
Das Kind bleibt für immer und ist in letzter Konsquenz eben immer da, bis in den Tod.

Gruß,
PLanB
 

Verbogener

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Ein Einzelkind ist für die Eltern viel unproblematischer als wenn es in einer "Gruppe" ist. Das fängt mit dem Spielzeug an. So lange niemand mit disem Spielzeug gerade spielt ist es für alle uninterresant. Doch wehe eines der Kinder beginnt damit zu spielen, dann will das andere Kind ebenfalls damit spielen.
In der "Gruppe" kommen sie viel mehr auf dumme Gedanken und machen Blödsinn. Typische Gruppendynamik.
Ich sehe das auch in meinem persönlichen Umfeld wenn die Kinder "alleine" sind und dann zu einer Gruppe werden.
Da trifft der Begriff Hölle dann zu und wirkt sicher abschreckend. Vielleicht jemanden mal besuchen, wo es ein Einzelkind gibt um sich da einen Einblick zu verschaffen. Da tollt das Kind nicht mit dem Geschwisterchen sondern hängt am Rockzipfl der Mama. Alleine streitet es sich halt schlecht was bei mehreren Kindern vorprogrammiert ist.

Ein Einzelkind hat jedoch nicht den Mehrwert jederzeit einen Spielkameraden zu haben, gegenseitig voneinander zu lernen oder als großes Geschwisterchen auf das andere Kind "aufzupassen". Da kommt es halt immer auf den Altersunterschied an.

und bitte nicht auf die Idee kommen den Erstgeborenen Gulli zu nennen :D
 

Verbogener

VerboRgener nur mit 2R

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Dann doch eher
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